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Doping Doping: Positiver Test bei der Tour

Von Jürgen Gesper 26.07.2006, 17:15

Paris/dpa. - Wie der Internationale Radsport-Verband (UCI) am Mittwochabend in Paris bekannt gab, sei in einem Fall ein «annormales Resultat» entdeckt worden. Es sei der erste Fall einer positiven Probe bei der Tour 2006 gewesen.

Die UCI äußerte sich jedoch weder zu der Identität des Fahrersnoch zu der gefundenen Substanz oder zu dem Datum der Probe. DasResultat der A-Probe sei am Mittwochmorgen bekannt geworden. Die B-Probe stehe jedoch noch aus. Sollte das Ergebnis durch dieGegenanalyse bestätigt werden, oder der Fahrer auf eine zweite Probeverzichten, hätte auch die diesjährige Tour einen Doping-Fall. DieUCI teilte mit, dass der Fahrer, sein Team, der nationale Verband unddie Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bereits informiert worden seien.

«Der internationale Anti-Doping-Kodex und das Anti-Doping-Reglement der UCI untersagen die Veröffentlichung des Namens desbetreffenden Fahrers, genauso wie andere Details, die seineIdentifizierung ermöglichen bis zum Abschluss des Verfahrens», hießes in der Mitteilung.

Unterdessen will der Radsport-Weltverband im Rahmen desDopingskandals um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes in denkommenden zwei Wochen weitere detaillierte Informationen an dienationalen Verbände geben. Das kündigte Verbandspräsident Partrick McQuaid bei einer Pressekonferenz in Hamburg zum Weltcup-Rennen Vattenfall-Cyclassics am Sonntag an. Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), forderte in der Hansestadt im Kampf gegen Doping seinerseits einen weiterreichenden Maßnahmenkatalog.

«Doping ist ein Problem in unserem Sport», sagte Quaid, der sichbei möglichen Widerständen und juristischen Schritten einigerVerbände nach Zugang der neuen Erkenntnisse an den InternationalenSportgerichtshof CAS in Lausanne wenden will. Dass genauereInformationen erst jetzt weitergeleitet würden, führte der UCI-Chefvor allem auf die umfangreichen Ermittlungsakten der spanischenPolizei zurück. «Es geht um 58 Fahrer, und hinter den Namen stehtnicht einfach, welche verbotenen Substanzen sie genommen haben. Wirmussten 500 Seiten durcharbeiten», sagte McQuaid.

Im Kampf gegen Doping im Radsport will Scharping unterdessen einengeres Zusammenrücken von Teams, Veranstaltern, Sponsoren, demDeutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und vor allem der Politikerreichen. Das derzeitige Arzneimittelgesetz sei eine «stumpfe Waffegegen kriminelle Netzwerke», sagte der ehemaligeVerteidigungsminister. Zur Suspendierung von Jan Ullrich durch das T-Mobile-Team im Zuge das Skandals sagte Scharping: «Gut, dass es vorder Tour passiert ist. Während oder nach der Tour wäre das eineKatastrophe gewesen.»