Doping Doping: Deutscher Teamtierarzt Nolting entlastet

Hannover/dpa. - Die von Springreiter Ludger Beerbaum geforderte«rücksichtslose Aufklärung» im Doping-Fall seines Pferdes Goldfeverhat zu ersten Ergebnisse geführt. Mannschaftstierarzt Björn Noltingwar nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) bei denOlympischen Spielen in Athen nicht über die Behandlung von Goldfevermit der betamethasonhaltigen Salbe informiert. «Nolting musste aufGrund seiner Kenntnis der vorherigen Behandlungen davon ausgehen,dass die Behandlung mit Zinksalbe erfolgte, die nichtanzeigepflichtig ist», erklärte die FN am Dienstag.
Olympiasieger Beerbaum, Nolting, Bundestrainer Kurt Gravemeier undReinhard Wendt als Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komiteesfür Reiterei (DOKR) hatten am Vortag die Abläufe analysiert, die zuder verbotenen Medikation des Pferdes in Athen geführt hatten. LautFN-Sprecher Thomas Hartwig hatte Beerbaums Pferdepflegerin MarieJohnson die Salbe aufgetragen, in der der verbotene WirkstoffBetamethason entdeckt worden war. Mit diesem Präparat war Goldfeverin den Monaten zuvor von Haustierarzt Rüdiger Brehms behandeltworden. Beide Tierärzte waren zwar in Athen, hatten aber nichtmiteinander über die Behandlung von Beerbaums Spitzenpferdgesprochen.
Deutschlands erfolgreichster Springreiter hat ungeachtet dieserKommunikationspannen die wesentliche Verantwortung für den Fallübernommen, der die Springreiter-Equipe voraussichtlich dieolympische Goldmedaille kosten wird. Laut Hartwig wird die FN noch indieser Woche die Untersuchung der B-Probe beim InternationalenVerband FEI beantragen. Die Auswertung kann drei bis vier Wochendauern. Offen sei noch, ob auch im Fall der VielseitigkeitsreiterinBettina Hoy die B-Probe beantragt wird. Auch bei ihrem Pferd RingwoodCockatoo besteht der Verdacht, dass eine «verbotene Medikamentierung»vorgenommen wurde.