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Die Teams der Formel 1: Scuderia Ferrari

02.03.2007, 15:07

Rundumschlag bei Ferrari: Nach dem Rücktritt von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat Stammpilot Felipe Massa mit dem Finnen Kimi Räikkönen einen neuen Fahrer-Kollegen bekommen und auch die Besetzung am Kommandostand der «Roten» ist kräftig durcheinander gewirbelt worden. Nur eines ist geblieben: Die Sehnsucht nach dem WM-Titel.

«In diesem Jahr gibt es nur ein Ziel: Den Titel zu gewinnen. Das kann gar nicht anders sein», gab Ferrari-Boss Luca di Montezemolo die Order nach zwei weniger erfolgreichen Jahren aus. «Wir brauchen dazu Zuverlässigkeit, Zuverlässigkeit und nochmals Zuverlässigkeit», fügte er hinzu: «Wäre unser Auto in der vergangenen Saison zu Beginn zuverlässiger gewesen, hätten wir den Weltmeister-Titel gewonnen.»

Dem von McLaren-Mercedes geholten Räikkönen traut di Montezemolo den Gewinn der Weltmeisterschaft zu. «Er ist konzentriert und schnell. Ich glaube, es ist der richtige Moment zum Siegen in seiner Karriere gekommen.» Eine Hierarchie wird es unter den aber Fahrern nicht geben. «Ferrari will gewinnen, und egal mit wem», meinte der Ferrari-Chef. Massa wird diese Worte gerne hören.

Mit dem Abtritt der Erfolgstroika Schumacher-Todt-Brawn hat im italienischen Rennstall ein neues Zeitalter begonnen. Nach Schumachers Rücktritt und Todts Aufstieg zum Ferrari-Generaldirektor hat sich auch noch der bisherige Technische Direktor und Chefstratege Ross Brawn in einen einjährigen Urlaub abgemeldet. Todt bleibt immerhin der starke Mann im Hintergrund. Sein Nachfolger als Teammanager Stefano Domenicali, der neue Technik-Direktor Mario Almondo ersetzt Brawn. Renn-Rentner Schumacher nimmt die Rolle als Ratgeber ein. Der Kerpener soll seine einmalige Erfahrung an das Team weitergeben. Einen derart radikalen Personalwechsel wie die Scuderia hat kein anderes Team für die neue Formel-1-Saison riskiert.

Ferrari hat nicht nur seine Führung, sondern auch seine Struktur komplett umgekrempelt. Jetzt haben nicht mehr nur zwei Personen wie bislang Todt und Brawn das alleinige Sagen. Domenicali (41) und Almondo (42), die beide 1991 am gleichen Tag bei Ferrari begonnen haben, verstehen ihre Aufgabe mehr als Koordinatoren und haben deutlich weniger Machtbefugnis. Die zweite Führungsebene mit Aldo Costa (Design), Nicolas Tombazis (Aerodynamik), Gilles Simon (Motoren) und Luca Baldisseri (Rennstrategie) rückt stärker in den Vordergrund.

Allerdings hält der sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehende Todt im Hintergrund weiterhin die Fäden zusammen. «Er ist immer noch der Boss, hat aber nicht die Zeit, alle Einzelheiten zu verfolgen», schilderte sein Nachfolger Domenicali das wahre Kräfteverhältnis. «Todt kommt nach wie vor zu den Grand Prix, aber vielleicht nicht das ganze Wochenende.» Almondo erklärt, dass der Franzose natürlich wie jeder Chef eine «von uns getroffene Entscheidung korrigieren» könne.

Das neue Team hat enorme Anstrengungen unternommen, um eine konkurrenzfähige «rote Göttin» für die neue Saison zu schmieden. Der «F 2007» unterscheidet sich erheblich vom Vorgängermodell 248 F1. Wegen der Sicherheitsauflagen des Internationalen Automobil-Verbandes FIA wiegt der neue Wagen fast zehn Kilogramm mehr. Das Chassis wurde stark verändert. Die Vorderradaufhängung wurde neu konzipiert. Das Kühlsystem wurde überarbeitet, wodurch die Seitenkästen anders geformt sind. Das Heck wirkt schmaler. Das Getriebe wurde mit einem Schnellschaltsystem ausgestattet. Zudem wurde der Radstand verlängert. Für das Ferrari-Duo Räikkönen/Massa stand nach den ersten Testrunden unisono fest: «Dieses Auto ist schon schneller als sein Vorgänger F 248.»

(Stand: Februar 2007)