Die Piloten der Formel 1: Takuma Sato
Auch wenn Takuma Sato nicht ständig die sportlichen Schlagzeilen dominiert, dürfte der 30-Jährige zu den Lieblingen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gehören. Denn in gewisser Weise ist der Japaner im Fahrerlager so etwas wie das Gesicht der Globalisierung der Formel 1, die Ecclestone mit der Etablierung von Rennen im asiatischen und arabischen Raum seit Jahren mit Verve vorantreibt.
Zwar ist Sato keinesfalls der erste Asiate oder auch nur Japaner in dem milliardenschweren PS-Wanderzirkus, aber wohl für keinen Fahrer vor ihm wurde außerhalb Europas ein solcher finanzieller Aufwand betrieben, um den Wünschen der Fans und damit zugleich den Bedürfnissen eines Marktes gerecht zu werden. Denn nachdem 2005 der Verlust des Honda-Cockpits von «Volksheld» Sato an Rubens Barrichello in Japan für großen Wirbel sorgte, wurden in kürzester Zeit die Planungen für das rein japanische Super-Aguri-F1-Team realisiert, so dass Sato auch 2006 Rennen fahren konnte.
Mit seiner Routine von mehr als 50 Starts für Jordan-Honda und BAR-Honda sowie seiner jahrelangen Erfahrung als Honda-Testfahrer war Sato von Beginn an die zentrale Figur für das von Ex-Formel-1-Pilot Aguri Suzuki geleitete Team: Top-Pilot, Identifikationsfigur und wichtiger Ansprechpartner bei der Weiterentwicklung des Aguri-Autos. «Sato gab Aguri Suzuki die Gelegenheit, mit der Unterstützung von Honda ein Formel-1-Team auf die Beine zu stellen, und um seinen Platz in der Formel 1 zu sichern», sagte Geschäftsführer Daniele Audetto Ende vergangenen Jahres im Rückblick auf die erste Saison. Zwar fuhr der zweifellos hochtalentierte, aber manchmal zu ungestüm agierende Sato der Konkurrenz meistens mit einigem Abstand hinterher, «aber als neues Team haben wir uns immer wieder neu aufgerichtet und Schritt für Schritt aus unseren Fehlern gelernt», wie er zufrieden resümierte.
Nachdem Sato die vergangene Saison mit einem für das Neulingsteam ausgezeichneten zehnten Platz in Sao Paulo beendete, erhofft er sich 2007 einen weiteren Qualitätssprung. «Wir sind nun in einer anderen Situation verglichen mit der Zeit vor einem Jahr. Dieses Projekt wurde von einer Hand voll Leute ins Leben gerufen, aber mittlerweile arbeiten mehr als 150 Leute im Team. Die Rahmenbedingungen werden immer besser», sagte Sato und gibt beim Ausblick auf das zweite Aguri-Jahr sogar die typisch-japanische Zurückhaltung auf: «Hoffentlich kann ich so schnell wie möglich Punkte holen.»
(Stand: Februar 2007)