Die Piloten der Formel 1: Rubens Barrichello
Einen Titel musste Rubens Barrichello schon vor dem Start in die neue Saison abgeben: Der Brasilianer ist trotz seiner 37 Jahre nicht mehr der Renn-Opa der Formel 1. Das Alter spielt für Barrichello aber eh eine untergeordnete Rolle. Er fühle sich noch so frisch wie mit 16, ließ er auf seiner Internetseite verlauten. Seine Motivation sich den Strapazen eines Stammpiloten auszusetzen sei ungebrochen. «Ja, ich mache das schon eine ganze Weile, aber ich bin immer noch unglaublich enthusiastisch», sagte er.
Die Ergebnisse 2009 sprechen die gleiche Sprache. Im Brawn GP belegte Barrichello in der Fahrer-WM den dritten Rang. Am eindrucksvollsten waren seine beiden GP-Siege in der zweiten Saisonhälfte, als das Auto nicht mehr die Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz besaß. Zu Beginn der Rennen hatte Brawn vor allem durch den Einbau eines Doppeldiffusors das beste Paket geschnürt.
Vor seiner 18. Formel 1-Saison wagte Barrichello mit dem Wechsel zum Team von Williams nochmals einen Neuanfang. Dieser wird sich zumindest in einem Punkt so anfühlen, wie sein F1-Debüt 1993. Mit Michel Schumacher ist Barrichello der einzige aktuelle Fahrer, der schon einmal Rennen fuhr, in denen nicht nachgetankt werden durfte. «In den vergangenen Jahren wurde zwischen den Boxenstopps immer mit voller Wucht gefahren», erklärte Barrichello, aber mit dem Nachtankverbot sei das Auto vom Start weg viel schwerer und man müsse besser auf Motor, Reifen und Bremsen achten. «Auf diesem Gebiet ist meine Erfahrung natürlich ein großer Vorteil.»
Ein großer Pluspunkt nicht nur führ ihn, sondern für den gesamten Rennstall, bei dem er sich schnell eingelebt hat. «Es herrscht ein fantastische Atmosphäre. Dieses Team will definitiv gewinnen», zeigte er sich von Williams beeindruckt. Immerhin haben Williams und Cosworth zusammen schon Meistertitel eingefahren. Dass er als alter Hase in diesem neu aufgelegten Gespann mit seinem unerfahrenen Teamkollegen Nico Hülkenberg ein gutes Fahrer-Doppel abgeben wird, steht für Barrichello fest: «Ich fahre besser denn je. Und Nico und ich sind die perfekte Mischung aus Jugend und Routine. Er kann von mir lernen und auch ich werde es von ihm tun.»
(Stand: März 2010)