DGB will Konsumgutscheine für jeden Schleswig-Holsteiner

Kiel - Der DGB Nord schlägt Konsumgutscheine im Wert von 150 Euro für jeden Schleswig-Holsteiner vor. Die Gutscheine sollen demnach nur in Betrieben und Einrichtungen eingelöst werden können, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen sind: Restaurants, Hotels, Theater, Kinos, Museen, Jugendherbergen. Der Vorstoß gehört zu einem Fünf-Punkte-Plan zur Stärkung des Konsums, den DGB-Landeschef Uwe Polkaehn am Donnerstag in Kiel vorstellte. Rein rechnerisch würde die Gutschein-Idee bei knapp 2,9 Millionen Einwohnern auf eine Gesamtsumme von rund 435 Millionen Euro hinauslaufen.
Rund 70 Millionen Euro würde das Land laut DGB eine ebenfalls von ihm vorgeschlagene sofortige Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf mindestens 80 Prozent des letzten Nettolohns kosten. Die vom Bund beschlossenen Erhöhungen greifen erst ab dem vierten beziehungsweise siebten Monat. Polkaehn verwies auf große Verunsicherungen bei Unternehmen und Beschäftigten in der aktuellen Krise.
Der DGB verlangt vom Land auch die schnelle Genehmigung für den Bau von fast 300 beantragten Windanlagen. Damit könnten kurzfristig 1,1 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisiert werden. Die weiteren Vorschläge des Gewerkschaftsbundes zielen auf die Anschaffung von ausreichend digitalen Leihgeräten für Schüler aus armen Familien und auf einen kommunalen Rettungsschirm.
Den finanziellen Aufwand für den Fünf-Punkte-Plan schätzte der DGB auf etwa eine halbe Milliarde Euro. „Nur mit Investitionen in die Zukunft gibt es gute Arbeit, lassen sich Wachstum und Klimaschutz verbinden”, erklärte Polkaehn. „Mit den von uns vorgeschlagenen Maßnahmen mobilisieren wir rund zwei Milliarden Euro für Schleswig-Holstein.” Polkaehn signalisierte aber, dass er keine 1:1-Umsetzung der DGB-Vorschläge erwartet. (dpa/lno)