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DFB-Pokal DFB-Pokal: Später Kraftakt sichert Bremern Weiterkommen

22.12.2005, 18:00

Hannover/dpa. - Dank eines rasanten Endspurts erreichte der Pokal-Spezialist von der Weser mit Glück und Geschick ein 4:1 bei Hannover 96 und freut sich nun auf das nächste Nordderby im Viertelfinale des nationalen Cup-Wettbewerbs beim Regionalligisten FC St. Pauli. «Das ist eine ganz besondere Paarung. Wir spielen beim letzten Amateurverein, und wir freuen uns auf die tolle Atmosphäre am Millerntor», sagte Trainer Thomas Schaaf.

Dass es für die Bremer nun zum dritten norddeutschen Pokal-Duell in Serie kommt, war lange Zeit nicht zu erwarten. «Das Spiel stand auf der Kippe», kommentierte Manager Klaus Allofs die Partie. Vom berauschend schönen Fußball, den Werder in dieser Saison wiederholt gezeigt hat, war vor 49 000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena nichts zu sehen. «Das war nicht schön, aber effektiv», sagte Klose.

Bremens Hochgeschwindigkeits-Fußballer wirkten müde und erschöpft. Die Belastung durch 30 Pflichtspiele in der Hinrunde mit Liga-Pokal, Champions League, DFB-Pokal und Bundesliga «merkt man auch im Kopf», gab Klose zu. Das gewohnte Tempo zeigte Werder erst im Endspurt bei den Toren von Patrick Owomoyela (89.) und Aaron Hunt (90.), nachdem vor Naldo (71.), Torsten Frings (83./Foulelfmeter) und auch Ricardo Sousa (85./Foulelfmeter) für «96» bei Standardsituationen getroffen hatten. «In den nächsten zehn Tagen werde ich nur die Beine hochlegen und sonst nichts machen», kündigte Klose an.

Dass die Bremer den Platz nicht als Verlierer verlassen mussten, hatten sie vor allem ihrem Torwart Andreas Reinke zu verdanken. Nach einigen schwachen Partien mit haarsträubenden Fehlern bot der Keeper eine exzellente Leistung und rettete mehrfach gegen die Hausherren. «Er hat in den letzten Wochen viel Kritik einstecken müssen, aber heute ein großartiges Spiel gemacht», lobte ihn sogar sein Gegenüber Robert Enke. «Er hat eine gute Reaktion gezeigt», sagte Schaaf über Reinke. «Super-Enke gegen Pannen-Reinke» hatte am Vortag die «Bild» getitelt. «Wenn das nicht motiviert, was dann?», meinte Allofs milde lächelnd und meinte mit Blick auf die nächste Runde (24./25. Januar): «Das ist ein tolles Los. Nicht einfach, aber sportlich machbar.»

Zuschauen müssen dann Hannovers Profis, die ihre technische Unterlegenheit lange Zeit mit viel Einsatz wettmachten. «Wir haben das Spiel verloren, aber viel gewonnen», kommentierte 96-Coach Peter Neururer seine erste Pflichtspiel-Niederlage bei seinem neuen Verein. «Ich habe das noch nie erlebt, dass ein Team von mir 1:4 verliert und trotzdem gefeiert wird.» Angesichts mehrerer verletzter Spieler, zu denen nun auch der ausgewechselte Nationalspieler Per Mertesacker (Bänderverletzung) zählt, freut sich Neururer auf die Winterpause: «Wir sind froh, dass jetzt Schluss ist. Im Januar können wir uns dann in Ruhe vorbereiten, dann ist von uns noch einiges zu erwarten.»