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Deutscher Leichtathletikverband Deutscher Leichtathletikverband: Sechs hauptamtliche Bundestrainer werden entlassen

Von Ulrike John 21.01.2005, 15:22
DLV-Präsident Clemens Prokop bei einer Pressekonferenz. (Foto: dpa)
DLV-Präsident Clemens Prokop bei einer Pressekonferenz. (Foto: dpa) dpa

Darmstadt/dpa. - Damit trug die Verbandsspitze um Präsident Clemens Prokop auch dengesunkenen Fördermitteln Rechnung: In diesem Jahr steht derKernsportart mit seinen 46 olympischen Disziplinen 3,4 Millionen unddamit 600 000 Euro weniger zur Verfügung.

«Ich bin davon überzeugt, dass wir ein tragfähiges Konzeptentwickelt haben und dass die personellen Veränderungen uns in derUmsetzung der konzeptionellen Neuerungen auf dem Weg nach Peking 2008entscheidend voranbringen», sagte Generalsekretär und SportdirektorFrank Hensel am Freitag.

Der DLV stellte auch sechs neue Vollzeitkräfte ein: Darunter derbereits im Amt befindliche leitende Bundestrainer Jürgen Mallow(München) sowie Dietmar Chouinard (Nachwuchs/Wiesloch), Uwe Mäde(Landesverbände/Duisburg), Thomas Kremer (Sprint Frauen/Wuppertal),Jörn Elberding (Stabhochsprung Männer/Leverkusen) und Michael Deyhle(Hammerwurf Frauen und Männer/Frankfurt/Main).

Zu den 19 hauptamtlichen Disziplintrainern kommen noch etwa 30Honorarkräfte. Insgesamt stehen dem DLV nach Hensels Angaben 317 000Euro weniger für den Trainerbereich zur Verfügung als bisher.

«Der Verband hat mir ein neues Angebot gemacht, aber wir konntenuns inhaltlich nicht einigen», sagte Lothar Hirsch, der nach 31Jahren und fünf Monaten seine Arbeit beim DLV unfreiwillig beendete.Gleichzeitig gestand der 61-Jährige für seine Trainergeneration ein:«Irgendwo sind wir ein bisschen abgenutzt. Das spürt man schon.»

Der bisherige Zehnkampf-Chef Claus Marek kämpfte seit derHochphase von Frank Busemann mit seinen «Königen der Athleten« um deninternationalen Anschluss. Er ist künftig nicht mehr beim DLVangestellt, hat aber als Manager des Zehnkampfteams e.V. eineähnliche Aufgabe gefunden. Dabei will ihn der DLV auch unterstützen.

Mit seinem neuen Trainerkonzept hat der Verband seineStrukturveränderungen nach den Olympischen Spielen fortgesetzt unddie Heimbetreuer aufgewertet. Zudem wurde der Trainerstab verjüngt.Zuvor hatte der DLV bereits seine Nominierungsrichtlinien verschärftund die Kader umstrukturiert. Dabei wurden auch erfolgreicheRoutiniers wie beispielsweise der fünffache Diskus-Weltmeister LarsRiedel aus der Topförderung genommen. Im A-Kader sind nur noch 16statt 66 Athleten. 54 Sportler gehören zum Peking-Kader. «Daraufliegt auch der absolute Schwerpunkt der Trainerarbeit», sagte Hensel.

In Athen hatten die Leichtathleten mit nur zwei Mal Silber(Kugelstoßerin Nadine Kleinert/Speerwerferin Steffi Nerius) dieschlechteste Olympia-Bilanz seit 1912 abgeliefert. Leistungssport-Chef Rüdiger Nickel war daraufhin von seinem Amt zurückgetreten.