Deutsche Meisterschaft der Sportspielmannszüge Deutsche Meisterschaft der Sportspielmannszüge: Regen war Vorhang für Blau-Weiß
Apolda/MZ/rh. - So stimmungsvoll der Abend, die Zeit des Wettkampfes im Hans-Geupel-Stadion dagegen war von einer gewissen Anspannung geprägt. Namentlich die als Favoriten geltenden Gruppen, deren Auftritte in die zweite Hälfte der Veranstaltung gelegt worden waren, mussten Nerven beweisen. Wobei Tino Haake aber auch Vorteile darin sah, möglichst "weit hinten" zu spielen. Ihm mache das Warten nichts aus, meinte der musikalische Leiter von Blau-Weiß Hettstedt, aus dessen Feder eine ganze Reihe von Arrangements stammt. Wer näher am Schluss dran ist, der habe Aussicht auf eine höhere Wertung. "Denn am Anfang geht die Jury noch nicht so hoch ran", so Haake. Aber eine "mathematische Sache ist Musik definitiv nicht", schränkte er ein und machte Unsicherheiten deutlich - Unsicherheiten, die ein wichtiges Ziel gefährden können. Denn daraus machte Haake keinen Hehl, dass die erreichte Wertung schließlich auch über "den Leumund" entscheide. "Ein guter Leumund bringt mehr Möglichkeiten für die Vermarktung", so Haake. Immerhin etwa 40 öffentliche Auftritte absolviere Blau-Weiß pro Jahr.
Als dreizehnte von insgesamt 15 Gruppen hatten die Hettstedter ihren Part in Apolda zu bieten. Dass ihnen der Sieg sicher war, das schien sogar das Wetter bekräftigen zu wollen. Denn nach ihrem Auftritt senkte sich der schon länger in der Luft hängende Regen wie ein Vorhang. Ihre Nachfolger, der Spielmannszug Zabeltitz, hatte es auszubaden. Für die Wertung gebe das allerdings keinen Ausschlag. Das Wetter dürfe nicht überbewertet werden, "die Wertungsrichter haben genug Gefühl, auch das einschätzen zu können", so Jury-Chef Gerhard Müller.
Dass solche Meisterschaften der Sportspielmannszüge wie in Apolda oder 2006 in Mittenwalde immer nur ostdeutsche Wettbewerbe sind, darin sieht Müller kein Problem. In Westdeutschland werden andere Traditionen gepflegt. "Ein gemeinsamer Wettkampf wäre der Versuch, Äpfel und Birnen zu vergleichen", so Müller.