Design Design: Schmuck soll Handys schöner machen
Hamburg/dpa. - Zum Statussymbol taugen Mobiltelefone daher eigentlich nur nochbedingt. Umso besser, wenn es ein Mittel gibt, sein Handy und damitauch ein Stück weit sich selbst optisch von anderen Nutzern und derenGeräten abzugrenzen: Handyschmuck soll mehr Individualität verleihen.
«In Asien ist das ein wichtiges Thema», sagt Laura Reinking ausBerlin, die seit Mitte 2005 Handyschmuck vertreibt. Nichtunwahrscheinlich ist, dass dieser Trend auch hier zu Lande Anhängerfindet - man erinnere sich nur an Tamagotchi und Gameboy. Den großenBoom in Sachen Handyschmuck gibt es in Deutschland noch nicht. «Fürdie Schmuckbranche ist das von untergeordneter Bedeutung», sagtAlfred Schneider, Geschäftsführer des Bundesverbandes Schmuck undUhren in Pforzheim.
«In Asien wird alles Mögliche ans Handy gemacht - Glücksbringer,kleine Plüschtiere oder Dinge, die blinken und Geräusche machen»,erklärt Reinking. Die Verzierungen seien eine Möglichkeit, seineneigenen Stil auszudrücken. Daran sind in Asien wie in Deutschland vorallem Teenies interessiert. «Das machen vor allem junge Leute»,bestätigt Schmuck-Experte Alfred Schneider.
Die Telekommunikations-Handelskette dug vertreibt neben Ware ausFernost auch exklusiv eine Kollektion von Reinking. LautVorstandsmitglied Matthias Felder will dug sowohl Teenager als auchdie «Dame von Welt» bedienen. Letztere greife nicht gerade zumPlastik-Totenkopf für 2,99 Euro, sondern zu aufwendiger gestaltetenAnhängern. «Bei den Frauen über 20 Jahre soll der Handyschmuck auchwirklich schick sein», erklärt Felder.
Zwar spielten die Anhänger und Ketten fürs Handy keine so großeRolle wie Klingeltöne oder Logos, beobachtet Bettina Seute vomMobilfunkportal «teltarif.de» in Berlin. «Aber es gibt einen Marktdafür. Das zeigen schon allein die vielen Handyschmuck-Angebote imInternet.» Die Palette der Accessoires reicht vom besagtenPlastik-Totenkopf bis zur vollständigen Verzierung des Handys mitStrass-Steinchen für mehrere Hundert Euro.
Die von Reinking Accessories gestalteten Stücke liegen preislichzwischen 15 und 30 Euro. «Wir verarbeiten dabei typischeSchmuck-Motive», sagt Laura Reinking. Dazu gehören Herzchen, Kreuzeoder auch Papageien und Libellen. Bei den Teenies darf es MatthiasFelder zufolge gerne etwas schriller sein: «Die stehen mehr aufKettchen mit bunten Steinen.»
Besondere Anforderungen stellen Handys laut Reinking an dasSchmuckdesign nicht. Ungünstig seien jedoch viele offene Elemente.Dadurch könnte sich der Anhänger beim Telefonieren in langem Haarverfangen. Bei der Verwendung größerer metallener Anhänger sollte manaußerdem aufpassen, dass das Display nicht zerkratzt wird. Das kannlaut Bettina Seute passieren, wenn am Handy eine längere Kette oderein Anhänger mit vielen Kristallsteinchen angebracht ist: «Steckt dasTelefon in der Tasche, können die Steine das Display zerkratzen.» Inso einem Fall sei schützende Display-Folie ratsam.