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Der Weihnachtsbaum im eigenen Garten

Von Helga Panten 28.11.2008, 08:13

Bonn/dpa. - Der Garten ohne Tannenbaum, für viele Gartenbesitzer ist das kaum denkbar. Zwar sehen es Ökologen und Stadtverwaltungen mit Skepsis, wenn zu viele Nadelgehölze in die Gärten einziehen.

Aber der Weihnachtsbaum hat trotzdem seinen nahezu unerschütterlichen Platz im privaten Grün. Rückt das Fest näher, umwinden ihn Lichterketten, sitzen Glitzersterne und dicke Kugeln an seinen Zweigen - als Ausdruck von Vorfreude und Festtagsstimmung. Wie beim geschlagenen Weihnachtsbaum fürs Zimmer stehen auch im Garten Tannen (Abies) und Fichten (Picea) an vorderster Stelle. Aber nicht alle eignen sich gleichermaßen gut. Tanne wie Fichte sind Waldbäume. Hitze, Abgas und Trockenheit machen ihnen das Leben schwer. Wie bei den anderen Pflanzen gilt auch für die Nadelgehölze im Garten: Nur das auswählen, was für den Standort geeignet ist. Alternativen gibt es fast immer.

Die herrliche Weißtanne (Abies alba) beispielsweise kommt im Garten nicht zurecht. Ansprüche stellt auch die als Weihnachtsbaum beliebte Nordmanntanne (Abies nordmanniana). Richtig schön wächst sie nur dort, wo ein grünes Umfeld für kühle, frische Luft sorgt.

Abies procera, früher Abies nobilis genannt, ist deutlich anspruchsloser, solange die Bodenfeuchtigkeit stimmt. Gern gepflanzt wird die Sorte 'Glauca', aufgrund der blausilbernen Nadeln als Silbertanne bezeichnet. Die Spanische Tanne (Abies pinsapo) hat lernen müssen, mit sommerlichen Trockenzeiten umzugehen. Kräftige Nadeln, die als Bürste rund um die Zweige sitzen, unterscheiden sie von den anderen Tannen.

Besonders gut für das städtische Umfeld eignet sich die Colorado-Tanne (Abies concolor), der Hitze und Sommertrockenheit wenig ausmachen. Auch Luftverschmutzungen nimmt sie vergleichsweise unerschrocken hin. Nur auf nassen Böden kränkelt sie.   

Unter den Fichten galt die Omorika (Picea omorica) lange Jahre als Weihnachtsbaum schlechthin. Wer Freude an ihr haben will, muss auf gut durchlässige Böden achten. Bei schweren und stark sauren Böden versagt sie. Dafür schlägt sie sich im innerstädtischen Klima wacker und bildet freigestellt eine richtig schöne Tannenbaum-Gestalt.

Auf kräftigen Lehmböden ist Picea orientalis, die durch extrem kurzen Nadel ungewöhnlich wirkt, eine geeignete Alternative. Robuster als die beiden wächst die etwas steif wirkende Stechfichte (Picea pungens), die mit frischen bis mäßig trockenen Böden gut zurecht kommt.

Wer den Begriff Weihnachtsbaum nicht so eng fasst, findet auch andere Nadelgehölze mit der charakteristischen Form. Die Mazedonische Kiefer (Pinus peuce) etwa, die auf allen nicht zu trockenen Böden gedeiht, oder die etwas frostempfindliche Pinus wallichiana.

Unter den Scheinzypressen bildet die standorttolerante Chamaecaparis nootkatensis 'Glauca' eine strenge Kegelform. Elegant locker wächst die Adlerschwingen-Eibe (Taxus baccata 'Dovastoniana') mit waagerecht ausgebreiteten Zweigen. Sie ist wie alle Eiben sehr anpassungsfähig an den Standort. Die vielleicht schönste Alternative bildet die Hemlockstanne (Tsuga canadensis) mit ihrem graziösen Wuchs. Aber sie verlangt genau wie die Tannen und Fichten einen kühl-feuchten Standort.

- Abies lasiocarpa 'Compacta': Bis zu drei Meter hohe Zwergform mit blausilbernen Nadeln

- Picea abies 'Wills Zwerg': Saubere, dichte Kegelform, dunkelgrüne Nadeln, sehr langsam wachsend

- Picea glauca 'Conica': Zuckerhutfichte mit frischgrünen Nadeln und sehr regelmäßigem Wuchs

- Picea omorica 'Nana': Breite, kegelförmige Zwerg-Omorica

- Pinus parviflora 'Negishii': Sehr kompakt wachsende Form, dicht benadelt