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Der menschliche Makel

12.11.2007, 23:13

Hamburg/dpa. - Coleman Silk (Anthony Hopkins) ist ein angesehener Literaturprofessor an einem amerikanischen Ostküsten-College. Sein geordnetes Leben gerät aus den Fugen, als er beschuldigt wird, farbige Studenten mit einer rassistischen Äußerung beleidigt haben.

Er verliert seine Stellung, obwohl er den Irrtum leicht hätte aufklären können. «Der menschliche Makel», die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Roth, wird um 23.30 Uhr im BR-Fernsehen gezeigt.

Silk hat sein ganzes Leben auf einer Lüge aufgebaut, die ihn jetzt einholt. Er stammt aus einer schwarzen Familie, ging aber schon früh als Weißer durch. So sah er in seiner Jugend zwei Lebenswege vor sich: den des Weißen und den des Schwarzen. Er traf die Entscheidung, schrieb sich in der Navy als weißer Mann ein und erzählte später nicht einmal seiner Frau von seiner wahren Herkunft. Als er im Hörsaal zwei abwesende, ihm unbekannte Studenten scherzhaft als «dunkle Gestalten» («spooks») tituliert, wird dies als rassistische Beleidigung verstanden, denn die beiden sind dunkelhäutig.

Nun könnte Silk dem Vorwurf leicht die Spitze nehmen, wenn er sich zu seiner familiären Herkunft bekennt. Doch er schweigt und nimmt den Verlust seiner beruflichen Position hin. Seine Frau stirbt an einem Herzanfall, sein Leben ist ruiniert. Erst die Freundschaft mit dem Schriftsteller Nathan Zuckerman (Gary Sinise) und das Liebesverhältnis mit der sehr viel jüngeren Putzfrau Faunia Farley (Nicole Kidman) geben ihm neuen Lebensmut. Doch die Chance für ein zweites Leben wird von Faunias brutalem Ex-Mann (Ed Harris) bedroht.

Für das Filmprojekt aus dem Jahr 2003 fand sich ein hochkarätiges Team zusammen. Der dreifache Oscar-Preisträger Robert Benton, von dem unter anderem die Drehbücher zu den Klassikern «Bonnie und Clyde», «Is was, Doc?» und «Kramer gegen Kramer» stammen, führte Regie. Mit Anthony Hopkins und Nicole Kidman hatte er zwei weitere Oscar-Gewinner als Hauptdarsteller. Für das Drehbuch nach dem Roman des Pulitzer-Preisträgers Philip Roth (74), der seit Jahren für den Literatur-Nobelpreis im Gespräch ist, zeichnet Nicholas Meyer («Sommersby») verantwortlich. Und auch die Nebenrollen sind mit den Oscar-nominierten Schauspielern Ed Harris und Gary Sinise hochkarätig besetzt.