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Das Urteil

14.03.2008, 23:14

Hamburg/dpa. - «Das Urteil» ist kein Gerichts-Thriller wie jeder andere. Er beginnt wie eine typische Geschichte vom Duell eines guten, anständigen Anwalts (Dustin Hoffman) und eines skrupellosen Geschworenenexperten im Dienste der mächtigen Waffenindustrie (Gene Hackman).

Aber schon bald verlässt der Film nach einer Vorlage des Bestseller-Autors John Grisham gewohnte Pfade: Einer der Geschworenen (John Cusack) bietet den Seiten die Entscheidung der zwölfköpfigen Jury zum Kauf an, Startpreis zehn Millionen Dollar.

In dem Prozess geht es um den Tod eines jungen Familienvaters, der im Kugelhagel eines Amokläufers stirbt, eines gefeuerten Ex-Kollegen, der an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, wahllos um sich schießt und anschließend sich selbst richtet. Seine Witwe sucht Vergeltung und verklagt die Firma, die die Todeswaffe hergestellt und ihrer Ansicht nach zu leicht zugänglich gemacht hat.

Es ist ein Geschworenenprozess und die Waffenlobby befürchtet eine Niederlage, die einen Präzedenzfall und zahllose Folgeklagen nach sich ziehen würde, allein schon wegen der hoch kochenden Emotionen. Da die Prozessseiten Mitspracherecht bei der Bildung der Jury haben, wird Rankin Fitch engagiert, ein erfahrener Profi, der durch die richtige Auswahl der Geschworenen ein positives Urteil garantieren soll. Dessen erklärtes Credo ist: «Prozesse sind zu wichtig, um sie Geschworenen zu überlassen». Und jeder Mensch hat ein Geheimnis, das nicht entdeckt werden soll.

Routinier Hackman strahlt in Fitchs Rolle Macht, Reichtum und diabolischen Charme aus. Sein Gegenspieler, der von Hoffman gespielte Anwalt Wendell Rohr ist dagegen ein schlecht gekleideter Idealist, der sich allein auf Instinkt und Menschenkenntnis verlassen muss, während Fitch moderne Computer- Überwachung einsetzt und mit vielen Mitarbeitern in der schmutzigen Wäsche der Jury-Kandidaten wühlt. Zugleich kämpft Rohr mit der Versuchung, Gerechtigkeit einfach zu erkaufen.