Das Meer in mir
Hamburg/dpa. - Keine Antworten, wohl aber einen bemerkenswerten Beitrag zur kontroversen Diskussion über Sterbehilfe liefert der Film «Das Meer in mir» («Mar adentro») des spanischen Regisseurs Alejandro Amenàbar, der am Mittwoch um 22.45 Uhr in der ARD läuft.
Die Geschichte erzählt den authentischen Fall des Spaniers Ramón Sampedro, der nach einem Badeunfall im Alter von 25 Jahren vom Hals abwärts gelähmt ist. Nur den Kopf, die Augen und den Mund kann er noch bewegen. Der Querschnittgelähmte, herausragend gespielt von Javier Bardem, empfindet sein Leben in vollständiger Abhängigkeit von seinen Mitmenschen als würdelos und strebt nach nichts anderem als dem Tod. Fast 30 Jahre führt er einen couragierten Feldzug gegen die spanische Justiz, um nach eigenen Vorstellungen sterben zu dürfen.
«In diesem Moment hätte ich sterben sollen», erinnert sich Ramón in einer der bewegendsten Szenen des Films, als dem Zuschauer der Unfall - ein Kopfsprung von den Klippen ins flache Meer - vor Augen geführt wird. Unterstützung in seinem Kampf erfährt der charmante und selbstironische Mann von Frauen, die ihn pflegen und lieben: Seine Schwägerin Manuela (Mabel Rivera), Gené (Clara Segura) von der «Gesellschaft für würdiges Sterben», die Anwältin Julia (Belén Rueda) und Rosa (Lola Dueñas), die Ramón die Freude am Leben zurückgeben will und schließlich zur Schlüsselfigur für ihn wird.
Zum Meisterstück wird die Geschichte um Ramón nicht zuletzt durch den charismatischen Hauptdarsteller Javier Bardem. «Das Meer in mir» ist eine Geschichte über Liebe und die Fähigkeit, das aufzugeben, was wir zu besitzen wünschen», sagte Bardem über seine Rolle. «Der Film wendet sich als Warnung an viele Menschen, die Ramóns Kampf, solange er ihn führte, nicht verstanden.»