Das «Mamaboard» macht Mütter mobil
Hamburg/dpa. - Nicht nur für Trittbrettfahrer: Die Schwestern Marion und Marika aus München haben den Kinderwagen zum Sportgerät umfunktioniert. Das «Mamaboard» macht moderne Mütter mobil.
Der Kinderwagen zählt nicht gerade zu den Statussymbolen der jungen Funsport-Generation. Doch immer häufiger sieht man im Stadtbild Mütter und Väter auf Inlineskates, die ihren Nachwuchs im Kinderwagen durch die Gegend kutschieren. Den beiden Münchner Schwestern Marion Mitterhofer (34) und Marika Wildenauer (34) war das zu riskant. Was ist, wenn der Fahrer stürzt? Der Kinderwagen rollt dann mit unverminderter Geschwindigkeit alleine weiter. «Außerdem darf man mit Rollerblades nicht in die U-Bahn, man kann keine Geschäfte betreten und das An- und Ausziehen dauert auch zu lange», ergänzt Marika.
So überlegten die beiden jungen Mütter gemeinsam, wie man das Problem einfach und effektiv lösen könnte. Herausgekommen ist dabei das «Mamaboard», ein zweirädriges Skateboard, das sich an jeden Kinderwagen montieren lässt.
Das Fahrgefühl ist ähnlich wie auf einem Roller. Mit einer Schlaufe wird der vordere Teil des Boards an der Achse des Kinderwagens befestigt. «Grundsätzlich lässt sich das Mamaboard an allen Wägen befestigen, man sollte allerdings darauf achten, dass er eine stabile Metallachse hat und keine Billigkonstruktion ist», rät Marika. Dann kann es auch schon losgehen. Und sollte die Fahrt dennoch einmal ein abruptes Ende finden, so ist der Kinderwagen mit einem Band am Handgelenk der Mutter gesichert.
Die eigenen Kinder der Erfinderinnen sind mit sechs und acht Jahren inzwischen zu alt für den Geistesblitz ihrer Mütter. Darum haben sich die findigen Schwestern nun an die Vermarktung ihres Patents gemacht: «Immer wenn wir mit unserem Prototypen auf der Straße unterwegs waren, wurden wir angesprochen, wo man das denn kaufen könnte. Die Resonanz auf der Straße war so groß, dass wir beschlossen haben, das Mamaboard professionell herstellen zu lassen».
Inzwischen verkauft sich die Rollkonstruktion bis nach Neuseeland. Und nach dem großen Erfolg im Ausland soll das Mamaboard nun auch den deutschen Markt erobern. Für 60 bis 70 Euro ist es im Fachhandel bereits erhältlich.