Curling-EM Curling-EM: Deutsche träumen vom ersten WM-Titel

Victoria/Kanada/dpa. - Bis zum letzten Spiel der Vorrunde hatten die Deutschen bangenmüssen, ehe dank Schweizer Schützenhilfe das Ziel Halbfinale erreichtwar. «Das Feld ist sehr ausgeglichen. Das hat es so in den letzten 50oder 100 Jahren noch nicht gegeben», meinte «Andi» Kapp. Mit einemüberraschenden 8:5-Erfolg gegen Olympiasieger Norwegen und dem 7:6gegen die Schweiz hatten die Füssener am Donnerstagabend (Ortszeit)ihre Pflicht erfüllt. Acht Siege und drei Niederlagen lautete dieBilanz der Vorrunde, die Medaillen-Chance blieb gewahrt.
Als dann die Schweizer in ihrem letzten Spiel Norwegen die dritteTurnierniederlage zufügten, durfte das deutsche Team noch einmaljubeln. In der Tabelle zogen sie an den punktgleichen Norwegernvorbei und spielen nun gegen Vorrundensieger Schottland um dendirekten Einzug ins Endspiel. Doch selbst wenn die Deutschen indieser Partie unterliegen sollten, bleiben sie im Rennen um den WM-Titel. Im Duell mit dem Verlierer des zweiten Halbfinales gäbe esnoch eine zweite Chance auf die Finalteilnahme.
Bei aller Euphorie über den Riesen-Erfolg, im deutschen Lager warnach der erlösenden Nachricht von der Schweizer Schützenhilfe ersteinmal Durchatmen angesagt. Zu erschöpft waren die Füssener nach derVorrunde, die spannend wie nie in der WM-Geschichte verlaufen war.«Das geht an die Grenzen, was physisch und psychisch machbar ist»,gestand Skip Kapp. Dennoch machte sich der 37-Jährige bereitsintensiv Gedanken über die Taktik für das Halbfinale am Freitagabend(Ortszeit). «Unser Hauptanliegen ist es, in Führung zu gehen. Wenndie Schotten erstmal vorn sind, ballern die richtig los.»