Versicherungen Allianz: USA heben Beschränkungen auf
Großkunden einer Allianz-Tochter in den USA verklagten 2020 den Dax-Konzern nach Milliardenverlusten. Die Aufarbeitung war teuer, doch nun kann das Unternehmen in den USA wieder frei agieren.

München - Drei Jahre nach einem Milliardenskandal der Allianz-Tochter AGI in den Vereinigten Staaten hat die US-Finanzaufsicht die Auflagen für den Münchner Dax-Konzern vorzeitig wieder aufgehoben. Die Auflagen sind damit nach Konzernangaben sieben Jahre früher als geplant weggefallen.
„Alle Auflagen für die Allianz Life of America und für Pimco sind weg“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte in München. Pimco ist der Vermögensverwalter der Allianz, Allianz Life of America die Lebensversicherungstochter in den Vereinigten Staaten. „Zehn Jahre sollten wir nicht mehr im Markt sein dürfen, und jetzt nach drei Jahren sind wir wieder da“, sagte Bäte.
Damit sind die Nachwirkungen der Affäre überwunden: Große US-Anleger hatten mit Fonds der Allianz-Tochtergesellschaft AGI fünf Milliarden Dollar verloren und 2020 Klage gegen die Allianz eingereicht. Verantwortlich waren drei Fondsmanager, die ihre Kunden nach Beurteilung der US-Finanzaufsicht SEC betrogen hatten.
2022 verordnete die Behörde eine hohe Geldstrafe, Entschädigung für die Kunden, die Auflösung der AGI in den USA sowie Auflagen für Vermögensverwaltung und Lebensversicherungsgeschäft der Allianz in den USA.
Diese Auflagen sollten eigentlich für zehn Jahre gelten. „Wir haben die Gesellschaft“ - die AGI - „wie gewünscht komplett abgewickelt und deswegen hat die SEC jetzt gesagt: "Wir sind vollkommen frei in dem, was wir in Amerika machen"“, sagte Bäte. Für die Allianz sei das ein schöner Erfolg.