Coronavirus: 15 Infektionen in Hessen nachgewiesen

Wiesbaden - Die Zahl der in Hessen nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ist auf 15 gestiegen. Das sind drei mehr als am Vortag. Das Sozialministerium in Wiesbaden hatte am Donnerstag zunächst von 13 Infizierten berichtet. Hinzu kam am Abend ein Fall, den der Vogelsbergkreis meldete, sowie ein Fall aus dem Rheingau-Taunus-Kreis.
Das Robert-Koch-Institut fügte einen weiteren Fall hinzu, den das Ministerium in Wiesbaden aber noch als unklar einstufte. Er werde nochmals überprüft. „Alle erkrankten Personen weisen aktuell milde Verläufe mit keinen oder leichten Symptomen auf. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut”, berichtete das Ministerium. Ein
Hinzu gekommen ist die erste bestätigte Infektion in Nordhessen. Bei der erkrankten Person handele es sich um eine 75-jährige Frau mit milden Erkältungssymptomen, erklärte der Gesundheitsdezernent des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Karl-Friedrich Frese, am Donnerstag in Korbach. Die Frau lebe im südlichen Landkreis. Ihr Zustand sei stabil. Sie befinde sich zuhause in Quarantäne und werde medizinisch betreut und versorgt.
Die Erkrankte hatte sich laut Frese bis zum 25. Februar im Landkreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) aufgehalten. Dort gab es einen größeren Ausbruch des neuartigen Erregers Sars-CoV-2. „Als wir gestern Abend das positive Testergebnis erhalten haben, haben wir umgehend alle entsprechenden Maßnahmen eingeleitet”, sagte der Gesundheitsdezernent. Auch ihre einzige Kontaktperson im Landkreis sei bereits ermittelt worden, um eine mögliche Infektionskette zu unterbrechen. Die Kontaktperson sei ebenfalls vorsorglich häuslich isoliert worden und zeige keine Symptome.
Bei der erkrankten Person im Vogelsbergkreis handelt es sich um eine 21-jährige Frau aus dem westlichen Kreisgebiet, wie die Kreisverwaltung mitteilte. Sie zeige nur leichte Symptome. Die 21-Jährige habe das Wochenende gemeinsam mit Freundinnen in Berlin verbracht und bei einem Bekannten übernachtet. Dieser sei am Montag positiv auf Corona getestet worden. Daraufhin habe das Berliner Gesundheitsamt die Frau aus dem Vogelsberg informiert. Die junge Frau habe sich sofort testen lassen.
Der erste Fall aus dem Rheingau-Taunus-Kreis sei eine 27-Jährige, die derzeit milde Krankheitszeichen zeige und häuslich isoliert sei, berichtete der Kreis. Sie werde vom Gesundheitsamt des Kreises betreut, ihr gesundheitlicher Zustand werde regelmäßig kontrolliert. Ob es Kontaktpersonen gebe, die möglicherweise mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt wurden, werde geprüft.
Gesonderte Konjunkturprogramme zur Linderung der Coronavirus-Krise lehnt Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) ab. Die Störung globaler Wertschöpfungsketten könne durch klassische konjunkturpolitische Maßnahmen wie Steuersenkungen oder zusätzliche staatliche Investitionsprogramme kaum bekämpft werden, erklärte der Minister in Wiesbaden. „Wo Lieferketten unterbrochen sind und Bänder stillstehen, weil die Beschäftigten krank sind, bringt auch zusätzliches Geld nichts in Gang”, sagte Schäfer laut einer Mitteilung.
Hessen sei gut vorbereitet und setze auf bewährte Mittel wie Kurzarbeitergeld und kurzfristige Liquiditätshilfen für betroffene Unternehmen. Dafür stehe zum einen ein Bürgschaftsrahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Zum anderen würden die Finanzämter noch einmal sensibilisiert, etwaige Anträge auf Steuerstundungen oder geringere Vorauszahlungen zügig zu prüfen. Auch so könnten die Unternehmen entlastet werden. (dpa/lhe)