Champions League Champions League: VfB freut sich auf Barcelona-Trip
Stuttgart/dpa. - Vordem bedeutungslosen letzten Champions-League-Spiel des VfB Stuttgartausgerechnet beim großen FC Barcelona am Mittwoch (20.45 Uhr/Sat1/Premiere) schwanken die Verantwortlichen zwischen Pragmatismus undBegeisterung. «Das Spiel ist im Prinzip nicht wichtig - und das istdas Problem», sagte Sportdirektor Horst Heldt. «Aber für den Vereinist es wichtig, dass wir uns da gut präsentieren, und als deutscherMeister stehen wir in der Verantwortung.»
Mit einem einzigen Sieg (3:2 gegen Glasgow Rangers) und vierNiederlagen im Rücken brach der VfB am Dienstag zu seinemAbschiedsspiel in der Königsklasse auf. Nationalstürmer Mario Gomezfällt zwar mit einer Rippenfellentzündung aus. Der Deutsch-Spanierund bekennende «Barca»-Fan flog aber dennoch mit: «Das lasse ich mirnicht entgehen», sagte der «Fußballer des Jahres», dessen Kindheits-Traum, einmal im Nou Camp zu spielen, (noch) nicht Realität wird. AlsTourist hatte sich Gomez die fast 100 000 Zuschauer fassende Arenaschon mal angeschaut. Sein Coach Veh bekannte: «Als ich mit 29 JahrenTrainer geworden bin, war mein größter Traum, einmal im Stadion vonBarcelona auf der Bank zu sitzen.»
«Das ist eines der schönsten Stadien der Welt. Ich war 16 Jahrelang Profi und hab's nicht geschafft, dort zu spielen», bedauerteHeldt. Deshalb kann er absolut verstehen, dass seine Akteure derBegegnung entgegenfiebern. Gleichzeitig forderte er die Mannschaft umKapitän Fernando Meira auf, sich auf die Aufholjagd in der Bundesligazu konzentrieren: «Barcelona darf ein tolles Erlebnis sein, aber derHöhepunkt der Woche muss am Samstag Bielefeld werden.»
Nach dem Ausfall von Gomez und Cacau (Schulteroperation) wird Vehden rumänischen Acht-Millionen-Einkauf Ciprian Marica wohl alseinzige Spitze aufbieten. Alternativen im Angriff sind nur derformschwache Ewerthon und der 18 Jahre alte Regionalliga-TorjägerManuel Fischer, der erstmals im Profikader steht. Bei seiner Suchenach einer Verstärkung für seine Offensiv-Abteilung muss der VfB denins Auge gefassten Jan Schlaudraff vom FC Bayern München wohlabschreiben. «Der VfB kann sich seinen Anruf sparen», sagte BayernsVorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der «Stuttgarter Zeitung». Undergänzte: «Wir sind bei Schlaudraff überhaupt nicht gesprächsbereit.»
Der FC Barcelona wird möglicherweise nur mit seiner zweiten Reiheantreten und die Superstars Ronaldinho und Lionel Messi schonen, weilder Titelgewinner von 2006 als Tabellenführer der Gruppe E bereitsfür das Achtelfinale qualifiziert ist. «Wir wollen uns seriös aus derChampions League verabschieden. Das sind wir auch unseren vielen Fansschuldig, die mitreisen», sagt Veh. Auf die Unterstützung von 5000Anhängern im Nou Camp kann der VfB bauen: Insgesamt elf Flieger hatder Verein gechartert.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FC Barcelona: Valdes - Oleguer, Thuram, Milito, Sylvinho - Xavi,Marquez, Deco - Giovani, Eto'o, RonaldinhoVfB Stuttgart: Schäfer - Osorio, Tasci, Delpierre, Magnin - Meira,Pardo - Hilbert, Bastürk, Hitzlsperger - Marica Schiedsrichter: Lannoy (Frankreich)