1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Champions League: Champions League: Stuttgarter Befreiungsschlag in Glasgow

Champions League Champions League: Stuttgarter Befreiungsschlag in Glasgow

Von Michael Becker 24.11.2009, 21:52

Glasgow/dpa. - Mit dem ersehnten Befreiungsschlag hat derkrisengeschüttelte VfB Stuttgart seine Chancen auf den Verbleib inder Champions League gewahrt. Das hochverdiente 2:0 (1:0) nach einerstarken Vorstellung beim schottischen Rekordmeister Glasgow Rangerswar am Dienstag nicht nur der erste Sieg des Bundesligisten in derGruppe G, sondern auch eine vorläufige Jobgarantie für TeamchefMarkus Babbel. Nach zehn Pflichtspielen ohne Erfolg durften die inder Bundesliga auf einen Relegationsplatz abgestürzten Schwaben vorallem dank Sebastian Rudy jubeln. Der 19-Jährige brachte die Gäste imIbrox-Park in der 16. Minute in Führung. Nach der Pause gab er auchnoch die Flanke zum 2:0 durch Zdravko Kuzmanovic (59.).

«Das lag nicht allein an mir. Das war eine klasseMannschaftsleistung. Jeder hat für jeden gekämpft», wehrte Rudy allesLob ab. Bei VfB-Sportdirektor Jochen Schneider überwog nach demersten Auswärtssieg in der Champions League seit sechs Jahren dieErleichterung: «Das ist super. Die Freude ist groß, dass wir aufjeden Fall im Europapokal überwintern.»

Denn durch den Coup in Glasgow haben seine Spieler auf jeden Falldie Teilnahme an der Europa League sicher. Doch sie wollen mehr: DieStuttgarter können am 9. Dezember mit einem Sieg gegen UnireaUrziceni noch den zweiten Platz in der Gruppe und das Achtelfinaleerreichen. Die Rumänen setzten sich überraschend mit 1:0 gegen denbereits für die K.o.-Runde qualifizierten FC Sevilla durch und isthinter den Spaniern (10 Punkte) mit acht Zählern Zweiter vorStuttgart (6). Glasgow ist indes ganz ausgeschieden.

Teamchef Babbel hatte seine Mannschaft erstaunlich offensivausgerichtet. Den zuletzt formschwachen Kapitän Thomas Hitzlspergerließ er zunächst auf der Bank. Dafür rückte Ricardo Osorio nachseinem ausgeheilten Muskelfaserriss wieder in das Team. PavelPogrebnyak ersetzte im Sturm Ciprian Marica.

Die erste Halbzeit der Stuttgarter war eine Kopie ihren letztenAuftritte. Sie begannen stark, attackierten früh, kombinierten underarbeiteten sich schnell ein Übergewicht im Mittelfeld. Die Rangers,die ihre Heimspiele gegen Sevilla und Unirea Urziceni jeweils mit 1:4verloren hatten, agierten defensiv.

So kamen die Gäste folgerichtig zu Chancen. Schon in der siebtenMinute prüfte VfB-Stürmer Cacau aus 16 Metern Rangers-Keeper AllanMcGregor. Neun Minuten später dann der verdiente Lohn: Eine tolleKombination von Cacau und Alexander Hleb vollendete Rudy zur Führung.Kurze Zeit darauf jubelten die Stuttgarter erneut: Doch das Freistoß-Tor durch Kuzmanovic wurde wegen Abseitsposition von Ersatz-KapitänMatthieu Delpierre zu recht abgepfiffen.

Nach einer halben Stunde hatte noch einmal Cacau eine guteSchusschance. Danach passierte aber wieder das, was in denvergangenen Wochen immer wieder passierte: Durch individuelle Fehlermachten die Stuttgarter ihren Gegner stark. Die VfB-Abwehr geriet insWanken. Zweimal hatte Kris Boyd (33./36.) die Gelegenheit zumAusgleich. Mit Glück rettete der Bundesligist seine Führung in diePause.

Nach dem Wechsel hatten sich die Stuttgarter wieder gefangen. Sieknüpften an ihre Leistung aus der ersten halben Stunde an. Diespielerisch begrenzten Schotten fanden kein Rezept mehr. KuzmanovicsKopfball zum 2:0 des VfB brach den Widerstand der Gastgeber. Derunglücklich spielende Pogrebnyak (61./78.) hätte die Führung nochausbauen können, scheiterte aber an Glasgows Schlussmann und demPfosten.