Champions League Champions League: Meister Wolfsburg reicht Remis
Moskau/dpa. - Kein Geplänkel, kein Kalkül: Schon ein Punktreicht, und der bisher größte internationale Erfolg in derClubgeschichte des VfL Wolfsburg wäre perfekt. Doch auf einkontrolliertes «Remis-Spiel» will sich der deutsche Fußballmeister amMittwoch im Champions-League-Duell bei ZSKA Moskau (18.30 Uhr/Sky)nicht einlassen. «Auf Unentschieden zu spielen, ist noch nie gutgegangen. Wir wollen dort gewinnen», gab Nationalspieler ChristianGentner die Marschroute für das Duell mit den Russen aus. Die «Wölfe»sind vor ihrem vorletzten Gruppenspiel in einer komfortablenAusgangsposition. Bereits ein Zähler würde dem Bundesliga-Achten denEinzug ins Achtelfinale der «Königsklasse» bescheren - und das alsDebütant auf Europas bedeutendster Fußball-Bühne.
Um ihr Ziel zu erreichen, muss die Mannschaft von Trainer ArminVeh aber vor allem in der Defensive mehr als einen Zahn zulegen. Dennbei der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen Nürnberg offenbarte dieAbwehr der Niedersachsen erhebliche Defizite. «Wenn wir in Moskauauch so stehen, haben wir ein Riesenproblem. Denn ZSKA ist einanderes Kaliber», warnte Veh sein Team. «Wir müssen vor allem dasbesser machen, was gegen Nürnberg nicht geklappt hat. Nämlich auseiner kompakten Defensive nach vorne zu spielen», meinte Gentner. Inder Champions League ließ die VfL-Abwehr in den bisherigen vierSpielen erst drei Gegentreffer zu. Anders die ebenfalls noch um denAchtelfinaleinzug kämpfenden Moskowiter, die bereits acht Torekassierten. «Wir können Moskau in der Defensive knacken. Unsere guteOffensive könnte unser Trumpf sein», sagte Sascha Riether.
Ungeachtet der erneut verpatzten Generalprobe lässt das Wissen umdie große Chance die Wolfsburger zuversichtlich nach vorne schauen.«Wir haben uns in der Champions League bislang sehr gut verkauft undwollen mindestens einen Punkt zu holen», meinte Riether. Und auch Vehist von den Qualitäten seiner Mannschaft überzeugt: «Wir haben allesin der eigenen Hand und werden alles daran setzen, dass wir dasschaffen. Unsere Philosophie ist, dass wir immer nach vorne spielenwollen.»
Nicht mit in die russische Millionen-Metropole gereist istGrafite. Der Brasilianer muss wegen seiner Roten Karte aus dem Spielgegen Istanbul erneut aussetzen. «Ich bin sehr traurig, dass ichnicht mitspielen kann. Doch ich bin sicher, dass die Mannschaft auchohne mich ein gutes Spiel machen wird», sagte der Stürmer, der beim3:1-Hinspielsieg gegen ZSKA alle drei Tore markierte. Mut machtGrafite der Blick zurück. Sowohl dem Hinspiel als auch dem 3:0 beiBesiktas Istanbul waren in der Bundesliga gegen Leverkusen (2:3) undMainz (3:3) Enttäuschungen vorausgegangen. Und: Seitdem sich ZSKA fürdie erste Saison der Champions League (1992/93) qualifizierte, hat esnie die Gruppenphase überstanden.
Anders als in der heimischen Volkswagen-Arena wird im Luschniki-Stadion auf Kunstrasen gespielt. Die deutsche Nationalmannschaftlegte am 10. Oktober im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland (1:0)und dem Lösen des Südafrika-Tickets bereits erfolgreich vor. «Allzugroß wird die Umstellung nicht sein, und wir sind ja auch extra einenTag eher hingeflogen, um uns einzustellen», sagte Riether.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
ZSKA Moskau: Akinfejew - Alexej Beresuzki, Ignaschewitsch,Wassili Beresuzki, Schennikow - Krasic, Semberas, Aldonin, Mamajew- Dsagojew, NecidVfL Wolfsburg: Benaglio - Riether, Costa, Madlung, Schäfer - Josué- Hasebe, Gentner - Misimovic - Martins, DzekoSchiedsrichter: Rizzoli (Italien)