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Champions League Champions League: Bremer Fehlstart nach Notbremse von Valerian Ismael

Von Michael Rossmann 14.09.2004, 20:31
Christian Vieri verschießt gegen Andreas Reinke einen Elfmeter. (Foto: dpa)
Christian Vieri verschießt gegen Andreas Reinke einen Elfmeter. (Foto: dpa) ANSA

Mailand/dpa. - Valerien Ismael hat Werder Bremen nach elfjährigerAbstinenz die Rückkehr in die Champions League verdorben. Bei der 0:2(0:1)-Niederlage des deutschen Meisters bei Inter Mailand sah derfranzösische Verteidiger bereits nach fünf Minuten wegen einerNotbremse die Rote Karte und läutete damit den Fehlstart in derKönigsklasse ein.

Zwar parierte der in Weltklasseform aufspielende Torhüter AndreasReinke den fälligen Strafstoß von Christian Vieri. Doch beim weitausumstritteneren Foulelfmeter von Adriano (34.) war ebenso machtlos wiebeim zweiten Tor des überragenden Brasilianers in der 89. Minute. Vordem Heimspiel am 29. September gegen den FC Valencia blieb für dieaufopferungsvoll kämpfenden Bremer wenigstens die Gewissheit, dassdie Moral in der Mannschaft trotz nunmehr drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge intakt ist. Kurz vor dem 0:2 hatte der kurzzuvor eingewechselte Miroslav Klose sogar den Ausgleich auf dem Fuß.

Werder-Trainer Thomas Schaaf zog nur eine Konsequenz aus der 1:3-Pleite am Samstag in Mönchengladbach. Für den außer Tritt geratenenNationalstürmer Klose brachte er den erst 20-jährigen Nelson Valdez,«weil er gut in Form ist und unbekümmert aufspielen kann». Doch derParaguayer hatte praktisch keine Gelegenheit, sich in der Offensiveauszuzeichnen, sondern musste nach der frühen Dezimierung mehrAbwehrarbeit leisten als ihm lieb war.

Denn Ismaels doppelter Aussetzer in der 5. Minute brachte Werderschon früh in eine aussichtslose Lage und belegte, dass der Franzosederzeit meilenweit von der überragenden Form der vergangenen Saisonentfernt ist. Nach seinem Stellungsfehler gegen den enteilten Adrianoging Ismael derart unbeholfen in den Zweikampf mit dem Brasilianer,dass dem slowakischen Schiedsrichter Lubos Michel gar keine Wahlblieb: Er schickte den Abwehrspiel er vom Feld und entschied aufElfmeter, doch Torhüter Reinke parierte den unpräzisen Schuss vonStürmerstar Christian Vieri.

Werder wehrte sich nach Kräften und mit großer Laufbereitschaftgegen die Angriffe der klar tonangebenden Gastgeber. Die Mannschaftvon Trainer Roberto Mancini, der Edgar Davids nur als Reservistaufbot, agierte sehr offensiv und hatte eine Reihe guter Chancen.Mehrfach stand Reinke im Brennpunkt, unter anderem in der 9. Minutegegen den freistehenden Niederländer Andy van der Meyde oder beieinem Drehschuss von Vieri (45.).

Die Führung verdankten die Italiener einem erneuten und aus BremerSicht diesmal unberechtigten Elfmeterpfiff von Michel: Kapitän FrankBaumann, für Ismael in die Innenverteidigung gerückt, startete seineAttacke gegen Adriano vor der 16-Meter-Linie, brachte den Brasilianeraber erst im Strafraum zu Fall. Die «klare Fehlentscheidung», soSportdirektor Klaus Allofs, nutzte der Gefoulte selbst undverwandelte zum 1:0. Zu allem Übel musste Baumann auch noch mit einerSchienbeinverletzung vom Feld. Für ihn kam Ludovic Magnin.

Die Bremer hatten ihre einzig vielversprechende Offensiv-AktionSekunden vor dem Halbzeitpfiff, als Tim Borowskis Schuss nur knapp amPfosten vorbeistrich. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sichnichts am Kräfteverhältnis. Werder kämpfte um den Ausgleich, Interhatte die klaren Torchancen. Reinke verhinderte mit Glanzparadengegen Vieri (60.), van der Meyde (68.) und Dejan Stankoviv (79.) dievorzeitige Entscheidung. Gegen Adrianos Schuss kurz vor Schluss aberwar er chancenlos.