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Champions League Champions League: Bayer-Gala gegen undisziplinierte Römer

Von Morten Ritter 20.10.2004, 14:12
Fußball Champions League, Bayer Leverkusen - AS Rom, am Dienstag (19.10.2004) in der BayArena in Leverkusen: Die Leverkusener Carsten Ramelow (M) und Juan (r) kämpfen gegen den Italiener Francesco Totti (l) . (Foto: dpa)
Fußball Champions League, Bayer Leverkusen - AS Rom, am Dienstag (19.10.2004) in der BayArena in Leverkusen: Die Leverkusener Carsten Ramelow (M) und Juan (r) kämpfen gegen den Italiener Francesco Totti (l) . (Foto: dpa) dpa

Leverkusen/dpa. - Mit einer erneuten Leistungssteigerung in derChampions League hat Bayer Leverkusen rechtzeitig wieder in dieErfolgsspur gefunden und die Weichen für ein Überwintern imEuropapokal gestellt. «Ich hoffe, dass das keine Eintagsfliege warund nicht wieder ein Rückschlag kommt», sagte Trainer KlausAugenthaler nach dem 3:1 (0:1)-Erfolg gegen den AS Rom. Nach dersportlichen Talfahrt in der Bundesliga hat die Bayer-Elf in dereuropäischen Königsklasse wieder ihr zweites Gesicht gezeigt und dieChancen auf einen Verbleib im Wettbewerb erhöht. «Zumindest für dieUEFA-Cup-Teilnahme sieht es sehr gut aus», meinte GeschäftsführerWolfgang Holzhäuser.

Drei Tage nach der lustlosen Vorstellung in der Bundesliga beiHertha BSC (1:3) präsentierte sich die Leverkusener Mannschaft wieverwandelt. Augenthalers Systemumstellung mit Dreier-Abwehrkette undnur einer Sturmspitze sowie die Verbannung der Offensivspieler Francaund Paul Freier auf die Bank machte sich bezahlt. Vor allem derpolnische Nationalspieler Jacek Krzynowek, Torschütze zum 2:1 undunermüdlicher Antreiber, drückte dem Spiel seinen Stempel auf. «Erhat einen unglaublichen Lauf im Moment. Für mich war immer klar, dasser in Leverkusen zünden wird. Er ist hier jetzt richtig angekommen»,lobte der Bayer-Coach seinen Flügelspieler.

Bevor die Rheinländer in der zweiten Halbzeit zu ihren Trefferndurch Roque Junior (48.), Krzynowek (59.) und den eingewechseltenFranca (90./+4) kamen, mussten sie trotz spielerischer Überlegenheitdem Rückstand durch Francesco Totti hinterherlaufen, dessen Freistoßvon Dimitar Berbatow unglücklich ins eigene Tor abgefälscht wurde.«Ich dachte schon, jetzt läuft wieder alles gegen uns», meinteAugenthaler, der dann im zweiten Abschnitt vier Stürmer gegen dasrömische Bollwerk stellte.

Um den möglichen Erfolg brachten sich die Italiener, die imSeptember knapp vier Wochen 26 Tage von Rudi Völler trainiert wurden,mit ihrem undisziplinierten Auftreten und zwei Platzverweisen gegenChristian Panucci und Daniele De Rossi aber selbst. «Ich kann RudiVöller gut verstehen, dass er nach 26 Tagen die Koffer gepackt hat,so wie die heute durch die Gegend getreten haben», meinteAugenthaler. Roms Trainer Luigi Del Neri, der seiner Mannschaft trotzallem eine gute Leistung attestierte, giftete daraufhin in RichtungBayer-Coach: «Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren.»

Nach drei Niederlagen und sechs Zählern Rückstand auf diepunktgleichen Teams von Real Madrid, Dynamo Kiew und Leverkusen inder Gruppe B haben die Italiener wohl nicht einmal mehr eine Chanceauf den dritten Tabellenplatz, der zum Verbleib im UEFA-Cup genügt.«Dass so die Nerven durchgehen, ist unverzeihlich. Es würde nichtschaden, sich ein bisschen zu schämen», schrieb die «Gazzetta delloSport» am Mittwoch. Die in der Bundesliga auf Rang neunzurückgefallenen Leverkusener hingegen dürfen von weiterem Champions-League-Ruhm träumen. «Mit unseren Möglichkeiten können wir jetzt auchdas Achtelfinale erreichen», meinte Bayer-Kapitän Jens Nowotny.