Champions-League Champions-League: Auslosung öffnet Weg für deutsch-italienischen Gipfel

Monte Carlo/Hamburg/dpa. - Neuland für den FC Bayern München,Endspiel-Neuauflage für Bayer Leverkusen und neue Perspektiven fürWerder Bremen: Die Auslosung zur Champions League bescherte demBundesliga-Trio attraktive Kontrahenten, brisante Reisen und dreideutsch-italienische Duelle. Der deutsche Rekordmeister FC BayernMünchen trifft erstmals in seiner langen Europacup-Historie aufItaliens Rekordchampion Juventus Turin und Israels Überraschungs-TeamMaccabi Tel Aviv. Dritter Gegner in der Gruppe C ist Ajax Amsterdam,das die Münchner vor neun Jahren mit 5:2 aus dem Halbfinalekatapultierte.
Der ungesetzte deutsche Meister Werder Bremen muss sich in derGruppe G mit UEFA-Cup-Gewinner FC Valencia, dem italienischenMeisterschafts-Vierten Inter Mailand und dem belgischen TitelträgerRSC Anderlecht auseinander setzen. Am vermeintlich Härtestenerwischte es bei der Zeremonie in Monte Carlo Bayer 04 Leverkusen.Die nur im Lostopf drei eingestufte Werkself trifft in der Neuauflagedes 2002 verlorenen Endspiels auf Real Madrid und erhielt vonFrankreichs Fußball-Idol Michel Platini in der Gruppe B AS Rom undDynamo Kiew als weitere Hochkaräter zugelost. Der ersteGruppenspieltag ist am 14./15. September.
«Wenn wir Angst hätten, müssten wie einen Antrag stellen, dass sieuns wieder raus nehmen», kommentierte Trainer Klaus Augenthaler inLeverkusen das Los-Ergebnis aus Monte Carlo. Die Bilanz ist für denzum sechsten Mal in der Champions League vertretenen Bundesligistenallerdings wenig ermutigend. Gegen Real Madrid gab es bislang vierNiederlagen und ein Unentschieden, auch gegen Kiew hat das Bayer-Teambei einer Niederlage und einem Remis noch nie gewonnen. Der AS Rom,Ex-Club von Rudi Völler, ist erstmals Kontrahent der Leverkusener.
Hoch erfreut war man in München über die Nachrichten aus demGrimaldi Forum. «Top-Favorit auf den Gruppensieg ist der FC Bayern.Juventus und ich, das ist nichts für Turin», tönte Coach FelixMagath, der 1983 für den Hamburger SV gegen die Turiner dasentscheidende Tor zum Gewinn des Landesmeister-Pokals erzielt hatte.Sorgen bereitete dem FC Bayern mehr die Reise nach Israel. WährendMagath hoffte, dass die Partie wegen der politischen Lage auf einemneutralen Platz ausgetragen wird, stellte Vorstands-VorsitzenderKarl-Heinz Rummenigge klar: «Wenn wir in Israel spielen müssen,werden wir auch dort antreten.»
«Wir sind ganz zufrieden. Da bleiben uns durchaus Chancen, dienächste Runde zu erreichen», meinte Werder Bremens SportdirektorKlaus Allofs. Auch Trainer Thomas Schaaf sprach von einer«interessanten Gruppe mit reizvollen Aufgaben». Erfahrungen haben dieBremer, zum zweiten Mal in der «Königsklasse», nur mit dem RSCAnderlecht. Unvergessen ist an der Weser das Duell mit dem belgischenMeister vor knapp elf Jahren, als die Bremer aus einem 0:3 noch ein5:3 machten.
Auch in dieser Saison ist die Champions League für die beteiligtenClubs und die UEFA wieder ein lohnendes Geschäft. DerKontinentalverband rechnet mit Gesamteinnahmen von rund 600 MillionenEuro. Davon werden wie im Vorjahr rund 430 Millionen Euro an die 32Teams ausgeschüttet, die sich jeweils zur Hälfte aus Prämien undGeldern aus dem TV-Pool zusammensetzen. 3,7 Millionen Euro hat jederClub als Eintrittsgeld bereits sicher, jeder Sieg in denGruppenspielen bringt weitere 330 000 Euro. Der Einzug insAchtelfinale wird mit knapp 1,7 Millionen Euro honoriert, dieViertelfinalisten erhalten zwei Millionen Euro, die Halbfinalisten2,7 Millionen Euro. Der Champions-League-Gewinner bekommt weitere 6,6Millionen Euro, für den unterlegenen Finalisten gibt es immerhin nochvier Millionen Euro.
Weit mehr als ein Zubrot sind die Ausschüttungen aus dem TV-Pool,an dem die Vereine gemäß der Lukrativität ihres heimischenFernsehmarktes profitieren. Unter dem deutsche Trio werden je nachPlatzierung in der abgelaufenen Bundesliga-Saison und Abschneiden imkommenden Champions-League-Wettbewerb rund 25 Millionen Euroaufgeteilt.