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Busfahrer-Streik trotz Schlichtung: "Nicht einfach aufhören"

27.11.2019, 15:11
Fahrgäste warten auf Ende des Busstreiks. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild
Fahrgäste warten auf Ende des Busstreiks. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild dpa

Frankfurt/Main - Trotz der Einigung auf eine Schlichtung streiken die Fahrer privater Busunternehmen in Hessen bis einschließlich Sonntag weiter. Dass die Gewerkschaft Verdi den Ausstand nicht sofort beendet, hat viele Fahrgäste am Mittwoch enttäuscht. So äußerte sich beispielsweise der Twitternutzer „Mintendo”: „Ich habe absolutes Verständnis für die Forderungen der Busfahrer. Aber abbekommen tun es Menschen, die oft ähnlich wenig Geld haben und nicht einfach aufs Auto etc umsteigen können.”

Das Festhalten am Streik habe in erster Linie rechtliche Gründe, erklärte Verdi-Sprecherin Ute Fritzel auf dpa-Nachfrage: Die Busfahrer hätten sich in der Urabstimmung vor zwei Wochen für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. „Die können dann jetzt nicht einfach so aufhören.”

Mit dem Abstimmungsvotum sei beschlossen worden, dass der Streik erst ende, wenn entweder ein Ergebnis im Tarifstreit vorliege oder die Verhandlungen wiederaufgenommen würden - und das sei eben erst mit Beginn der Schlichtung am kommenden Montag der Fall. Zwar hätte theoretisch die Möglichkeit bestanden, die Busfahrer nach der Einigung auf Schlichtung über ein früheres Streikende abstimmen lassen, doch das hätte einen großen logistischen Aufwand bedeutet, so Fritzel. „Das wäre auch nicht schneller gegangen.”

Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hatte sich am Dienstag erfreut gezeigt, im festgefahrenen Tarifstreit ein Stück weiter zu kommen, die Streik-Fortsetzung aber als „bedauerlich” bezeichnet. Deutlichere Worte fand der Fahrgastverband Pro Bahn: „Bis Sonntag weiter zu streiken, das ist unfair gegenüber den Fahrgästen, gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern”, erklärte Sprecher Thomas Kraft am Mittwoch. Sein Verband habe aber grundsätzlich Verständnis für die Lohn-Forderungen der Busfahrer.

auf eine Schlichtung ab Montag (2.12.) geeinigt. Mediator soll der frühere RMV-Chef Volker Sparmann sein. er hatte bereits vor zwei Jahren im Tarifstreit zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vermittelt. Verdi fordert für rund 4400 Busfahrer unter anderem eine Erhöhung des Grundgehalts von jetzt 13,50 Euro auf 16,60 Euro pro Stunde. Der LHO hatte sein erstes Angebot einmal aufgestockt, was Verdi aber nicht genügte. (dpa/lhe)