Bundesliga Bundesliga: Vertrauen für Heiko Herrlich
Dortmund/dpa. - «Es war auch der Wunschvon Heiko, seine Karriere längerfristig zu planen und vielleicht inDortmund zu beenden.»
Als Dortmunds Präsident Gerd Niebaum («Wir freuen uns, dass erüber das Saisonende hinaus seinen Beruf bei uns ausüben kann») dieNeuigkeit am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung verkündete,quittierten dies die Mitglieder mit großem Applaus. Unvergessen war,dass Herrlich ihnen vor genau einem Jahr mit einem bewegenden Videovon seiner schweren Erkrankung berichtet hatte, einem bösartigenTumor im Kopf. Fünf Monate lang (November 2000 bis April 2001) musstesich der gläubige Christ einer Krebstherapie unterziehen. Dass dieVerantwortlichen der Borussia ihn in dieser schweren Zeit unterstützthaben, hat Herrlich beeindruckt. «Ich werde dafür immer dankbar sein.Dortmund ist daher für mich die erste Adresse im Fußball», sagte er.
Wenn sein Vertrag 2005 ausläuft, wird der Publikums-Liebling zehnJahre in Dortmund sein. Insgesamt bestritt der fünfmaligeNationalspieler 245 Bundesliga-Partien und erzielte 75 Tore. Seitseiner Genesung ist Herrlich in dieser Saison nur zwei Mal in einerMeisterschafts-Partie und in der Champions-League-Begegnung gegenBoavista Porto eingewechselt worden. «Das zeigt, dass er eine schwereErkrankung hatte. Wir wollen ihm Zeit lassen und nichts übers Kniebrechen», sagte Zorc weiter.
Über kurz oder lang erhofft er sich durch Herrlich eine Erhöhungder mageren Treffer-Ausbeute. Denn trotz des Multi-Millionen-Sturmsmit den Brasilianern Amoroso und Ewerthon sowie dem Tschechen-Duo JanKoller/Tomas Rosicky hat der Tabellen-Dritte im Liga-Spitzenquartettmit 18 Toren die mit Abstand geringste Erfolgsquote. BranchenführerFC Bayern München etwa hat schon 31 Treffer erzielt. «Wir können ihngebrauchen, so viele Tore haben die anderen ja nicht geradegeschossen», so Zorc. Allerdings wird sich der Sportdirektor nochetwas in Geduld üben müssen: Herrlich leidet noch an den Folgen einesSehnenanrisses in der Hüfte und muss noch rund eine Woche pausieren.