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Bundesliga Bundesliga: Vereine können Schulden abbauen und Umsatz steigern

Von Eric Dobias 14.03.2006, 16:29

Frankfurt/Main/dpa. - Einen Tag vor dem Beginn des neuenLizenzierungsverfahrens konnte die Deutsche Fußball Liga (DFL) beider Präsentation des Bundesliga-Reports 2006 am Dienstag inFrankfurt/Main zudem mit Rekordzahlen aufwarten.

Demnach haben die Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga in dervergangenen Saison 1,52 Milliarden Euro erwirtschaftet, was eineUmsatzsteigerung von 19,1 Prozent bedeutet. Wichtigste Ertragssäulewar die Werbung mit 28 Prozent. Die Summe aus Verbindlichkeiten undRückstellungen sank in der Bundesliga um 7,1 Prozent von 668 auf 620Millionen Euro, im Unterhaus von 102,7 auf 96,3 Millionen Euro. «DieBundesligisten haben vier Jahre nach der Insolvenz des früherenHauptgeldgebers den Turn around geschafft», verkündete ChristianSeifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung.

Im Vorjahr schrieben 14 von 18 Bundesligisten Schwarze Zahlen, imDurchschnitt erwirtschaftete jeder Eliteverein einen Überschuss von3,128 Millionen Euro. Dies ist umso bemerkenswerter, da alleinBorussia Dortmund ein Minus von etwa 70 Millionen Euro aufwies. «Dieszeigt, dass einige Vereine erheblich im Plus lagen», stellte Seifertzufrieden fest. Das Nettovermögen der Bundesligaclubs belief sich zumStichtag 30. Juni 2005 auf 276 Millionen Euro. Die Zweitligavereineverbuchten dagegen einen Minusbetrag von 32 Millionen Euro.

Vor allem bei den Personalkosten wurde im vergangenen Jahr kräftigeingespart. Diese sanken in der Bundesliga von 45,2 auf 38,6 Prozentdes Gesamtetats und in der 2. Liga von 48,7 auf 44,0 Prozent. Dabeischlägt verstärkt zu Buche, dass wieder mehr auf einheimische Talentegesetzt wird. Nur noch 45 Prozent der Lizenzspieler im Oberhauskommen aus dem Ausland, so wenige wie zuletzt in der Saison 2000/01.Die Investitionen in den Nachwuchs wurden auf 57,7 Millionen Eurogesteigert, dies entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent innerhalbvon zwei Jahren. «Wir müssen aber noch mehr Wert auf den Nachwuchslegen», forderte Holger Hieronymus, Geschäftsführer Spielbetrieb,ungeachtet der positiven Entwicklung.

Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs können die Spitzenclubs iminternationalen Vergleich jedoch nicht mithalten. Dies wurde in derlaufenden Champions-League-Saison, in der die deutschen Teamsfrühzeitig gescheitert sind, erneut deutlich. «Die Gleichheit derWaffen ist nicht immer gegeben. Da ist die UEFA gefordert. Wir habenaber gute Voraussetzungen, dass sich mittelfristig Erfolgeeinstellen», erklärte Seifert.

Im bevorstehenden Lizenzierungsverfahren will die DFL verhindern,dass die Vereine nicht die Fehler aus der Vergangenheit wiederholen.«Als 2000 der damalige Rekord-TV-Vertrag mit Kirch abgeschlossenwurde, sind viele Clubs in Vorleistung getreten. Angesichts der jetztum 40 Prozent erhöhten Fernseh-Einnahmen werden wir genau daraufachten, dass das Geld nicht an die Spieler durchgereicht wird», sagteFinanz-Geschäftsführer Christian Müller. Am 20. April wird die DFLden Vereinen ihre Lizenz-Entscheidungen mitteilen.