Bundesliga-Rechte Bundesliga-Rechte: Telekom im Bieterstreit mit Sky
Frankfurt/rtr. - Die Telekom werde prüfen, die Rechte für dieÜbertragung der Fußball-Bundesliga über Satelliten zu erwerben,sagte Telekom-Deutschland-Vorstand Niek Jan van Damme der"Financial Times Deutschland". Jeden Preiswolle er jedoch nicht zahlen. Das Ganze müsse sich rechnen,schränkte er ein. Bislang können die 115.000 Kunden, die dasTelekom-Fernsehen über Satellit erhalten, keineBundesliga-Live-Spiele sehen - die Telekom hat die Lizenzendafür nicht.
Das ist eine Kampfansage an den Bezahlsender Sky, der diePayTV-Rechte bislang hält und dafür pro Saison eineViertelmilliarde Euro an den Ligaverband DFL überweist. Dervormals als Premiere bekannte Konzern zählt rund 2,9 MillionenAbonnenten, viele nur wegen der Bundesliga-Live-Spiele. Jederzweite Kunde empfängt die Sky-Programme über Satellit. Börsianerreagierten verunsichert: Die im Nebenwerteindex MDax gelistetenSky-Anteilsscheine fielen um zwei Prozent. Vor einer Woche hatteder Ligaverband DFL angekündigt, bald die Fernsehrechte für dreiSpielzeiten ab 2013/14 versteigern zu wollen.
Bei der Telekom hat das eigene TV-Angebot angesichts stetigsinkender Umsätze im klassischen Telefongeschäft höchstePriorität. Eigentlich dient das TV-Angebot der Bonner namens"Entertain" vor allem dazu, die Bundesbürger von den Vorteilensuperschneller Internet-Anschlüsse zu überzeugen. InsbesondereFernsehsendungen in hoher Bildqualität (HD) benötigen flinkeDaten-Übertragungen. Ihr Datennetz hat die Telekom deshalb inden vergangenen Jahren für viel Geld auf den VDSL-Standardaufgerüstet, das bis zu 50 Mbit/s schnell ist - gebaut wurde vorallem in Ballungszentren. Fernsehfans auf dem platten Landschauten allerdings in die Röhre - die Internet-Verbindungendort sind schlicht zu langsam. Seit Herbst ist Entertain deshalbauch über Satellit zu empfangen. Der Kniff des neuenSatelliten-Angebots: Die TV-Bilder kommen vom Himmel - für dierestlichen Daten wie etwa elektronische Programmführer, dieOnline abgerufen werden müssen, reicht auch ein langsamerInternet-Anschluss. Der Kundenansturm hält sich allerdings inGrenzen. Ende September hatte die Telekom knapp 1,4 Millionenzahlende Entertain-Zuschauer. Davon haben lediglich 150.000"Liga total", das Bundesliga-Paket der Telekom, zusätzlichabonniert.