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Bundesliga Bundesliga: Hamburg kann gegen Bochum keinen Boden gutmachen

07.02.2004, 17:40

Hamburg/dpa. - Im Wettlauf um einen UEFA-Cup-Platz hat der Hamburger SV auch gegen seinen Lieblingsgegner VfL Bochum keinen Boden gutgemacht. Vor der Saison-Minuskulisse von lediglich 37 667 Zuschauern trennten sich beide Mannschaften am Samstag 1:1 (0:0). Die Bochumer warten jetzt schon seit über 14 Jahren auf einen Sieg an der Elbe. Sören Colding (70.) hatte die Gäste in Führung gebracht, der Argentinier Bernardo Romeo schaffte mit seinem achten Saisontreffer (82.) noch den verdienten Ausgleich.

«Wir treten auf der Stelle», bemängelte HSV-Trainer Klaus Toppmöller die magere Ausbeute. «Wenn man 12:3 Torschüsse in der zweiten Halbzeit nicht besser nutzt, hat man es auch nicht verdient, zu gewinnen.» Dagegen bedankte sich Bochums Coach Peter Neururer für «einen wunderbaren Nachmittag, weil wir den HSV auf Abstand gehalten haben». Der derzeit beste Revier-Club bleibt weiter auf Platz fünf und hat sechs Punkte Vorsprung vor dem Neunten HSV.

Toppmöller hatte Gegner und Zuschauer vor der Partie überrascht: Der 20-jährige Alexander Meier, der wegen einer Knieverletzung fast die gesamte erste Halbserie fehlte, spielte erstmals von Anbeginn und erhielt damit den Vorzug vor Naohiro Takahara und Nationalspieler Christian Rahn. Doch schon nach 45 Minuten brach Toppmöller den Versuch ab und ersetzte den Neuzugang vom FC St. Pauli durch Takahara. «Von Meier Wunderdinge zu erwarten, wäre unfair. Er wird aufgebaut», erklärte Toppmöller.

Den schwungvollen Beginn der ersten 20 Minuten setzten die Gastgeber nicht fort. Bernardo Romeo (2., 21.) und Stefan Beinlich mit einem Schuss ans Außennetz (9.) sorgten zwar für Gefahr vor dem VfL-Kasten, doch es fehlte ihnen an Präzision. Die größte Chancen vergaben Mehdi Mahdavikia, als er nach kapitalem Schnitzer von VfL- Abwehrspieler Edu den Ball nicht an Torhüter Rein van Duijnhoven vorbeibringen konnte (23.), und Romeo per Kopf (48.).

Die verhalten gestarteten Gäste fanden mit zunehmender Dauer besser ins Spiel, ohne sich Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Der Ex- Hamburger Vahid Hashemian gab in der 37. Minute den ersten Schuss auf das HSV-Gehäuse ab. Auch nach der Pause ließ die Mannschaft von Peter Neururer den Hamburgern in der Spielgestaltung den Vortritt und vertraute auf ihre Stärken bei Standardsituationen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß patzte der vier Minuten zuvor eingewechselte HSV-Abwehrspieler Stephan Kling, und Colding traf zu seinem ersten Saisontor ins Netz. Es war bereits der 18. Torerfolg des VfL nach einer Standardsituation.

Die nun wütend anrennenden Gastgeber profitierten ebenfalls von einem Freistoß. Mahdavikia servierte Romeo den Ball maßgerecht auf den Kopf und der ließ sich die Chance aus Nahdistanz nicht entgehen. Doch die Platzherren verschenkten den Sieg. Allein sechs herausragende Möglichkeiten konnten die Rothosen nicht nutzen und ernteten dafür Pfiffe der Fans. Auch die Hamburger Vereinsführung war unzufrieden. «Da war zu wenig Mumm», meinte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. «Es war schwierig, große Aktivposten auszumachen.»