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Bundesliga Bundesliga: FC Bayern scheffelt Millionen von Telekom

07.03.2002, 15:43

München/dpa. - «Bayern ist im Fußball die erste Wahl», sagte Telekom-Chef RonSommer anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Sommer schwärmte voneiner Verbindung von «faszinierendem Sport und Telekommunikation aufhöchstem Niveau» und erklärte die beste Vereinsmannschaft der Weltsogar zum Vorbild für das von ihm geführte Unternehmen. «Die Positionals Nummer eins in der Welt hat Bayern München der Deutschen Telekomnoch voraus. Die Betonung liegt auf noch», erklärte Sommer. Dassportliche Aushängeschild des Bonner Unternehmens war bislang dasTeam Telekom im Radsport mit den Top-Stars Jan Ullrich und ErikZabel.

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern AG,bezeichnete die Telekom als «perfekten Partner» und sprach von «einemneuen Meilenstein in der Umsetzung des Sponsorings». Für denSchriftzug «T-Mobile» auf den Trikots der Münchner Fußball-Stars solldie Telekom pro Jahr den Bundesliga-Spitzenpreis von 20 MillionenEuro bezahlen. Bestätigt oder dementiert wurden diese Zahlen bei derPressekonferenz nicht, allerdings bemerkte Rummenigge: «Die Marke FCBayern ist attraktiv wie nie zuvor.»

Die Erlöse des umsatzstärksten deutschen Fußball-Vereins ausSponsoren-Geldern sollen sich nach dem Telekom-Deal von der kommendenSaison an auf insgesamt rund 40 Millionen Euro erhöhen. Die Telekomist als Hauptsponsor des FC Bayern Nachfolger der Adam Opel AG, dieauf eigenen Wusch vorzeitig aus dem ursprünglich noch bis 30. Juni2003 laufenden Vertrag aussteigt. 13 Jahre war Opel Trikot-Sponsordes deutschen Rekordmeisters.

Der Telekom-Vertrag war der erste große «Deal» der erst vor dreiWochen von den Vereinsmitgliedern abgesegneten neuen FC Bayern AG.Beim personellen Machtwechsel innerhalb der Bayern-Führungsriege vonVereinspräsident und Aufsichtsrat-Chef Franz Beckenbauer zum neuenVorstandsvorsitzenden und dem ebenfalls in den Vorstand eingezogenenManager Hoeneß dringen derweil erste Misstöne nach außen. Rummeniggeund Hoeneß reklamierten das Geschäft mit der Telekom allein für sichund stellten Beckenbauer damit ins Abseits. Ungetrübt scheint dieMänner-Freundschaft zwischen den drei Ex-Nationalspielern nicht mehrzu sein: «Ich hoffe, dass es zu keinem Bruch kommt», sagte Hoeneß ineinem «kicker»-Interview (Donnerstag-Ausgabe) und ließ damit Raum fürSpekulationen. Der «Kaiser» ist nur noch die Nummer drei beim FCB.

Während der FC Bayern derzeit sportlich ein Wechselbad zwischenAufs und Abs durchmacht, jagt auf wirtschaftlichem Terrain eineErfolgsmeldung die nächste. Vor der Telekom-Partnerschaft konnte derdeutsche Rekordmeister im Zuge des Stadion-Neubaus, der 280 MillionenEuro kosten soll, zwei weitere Millionen-Geschäfte abschließen. DerSportartikelhersteller adidas zahlt im Sommer für zehn Prozent derAnteile an der FC Bayern AG rund 76 Millionen Euro, und demVersicherungs-Unternehmen Allianz sind die Namensrechte an der neuenMünchner Fußball-Arena für eine Laufzeit von 15 Jahren dem Vernehmennach insgesamt 95 Millionen Euro wert.