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Bundesliga - 3. Spieltag Bundesliga - 3. Spieltag: Bayern sind zum Saisonstart nicht zu bremsen

Von Ulli Brünger 27.08.2005, 16:05
Mehmet Scholl vom FC Bayern München jubelt über seinen Treffer zum 2:0 gegen Hertha BSC Berlin. Die Bayern gewannen die Begegnung mit 3:0. (Foto: dpa)
Mehmet Scholl vom FC Bayern München jubelt über seinen Treffer zum 2:0 gegen Hertha BSC Berlin. Die Bayern gewannen die Begegnung mit 3:0. (Foto: dpa) dpa

Düsseldorf/dpa. - Bayern München siegt, die Konkurrenz stolpert,und bei einigen Protagonisten liegen schon nach drei Spieltagen inder Fußball-Bundesliga die Nerven blank. Meister-Trainer FelixMagath, dessen Team am Samstag mit dem 3:0-Sieg über Hertha BSC diealleinige Tabellenführung übernahm, sieht sich nach dem souveränenStart mit neun Punkten schon veranlasst, mit einem süffisantenSeitenhieb die patzende Konkurrenz zu trösten. «Wir werden in derPhase mit Länderspielen und Champions League auch mal das eine oderandere Spiel nicht gewinnen», sagte Magath mit Blick auf den FCSchalke 04 und Werder Bremen. Die Vorfreude auf großeEuropapokalabende hätte womöglich schon die Konzentration dervermeintlichen Bayern-Jäger im Liga-Alltag getrübt, glaubt Magath.

Auch beim FSV Mainz 05 folgte nach der Freude über den UEFA-Cup-Einzug die Ernüchterung im Bundesliga-Alltag. Bei Arminia Bielefeldverlor Mainz am Sonntag durch zwei von Nebojsa Krupnikovicverwandelte Elfmeter mit 0:2. Die dritte Mainzer Niederlage in Serie.Borussia Dortmund verspielte unterdessen im kleinen Revierderby beimMSV Duisburg eine Führung und muss nach dem 1:1 am Sonntag ebenso wieAufsteiger Duisburg weiter auf den ersten Saisonsieg warten.

Die Bayern-Jäger Schalke und Bremen präsentierten sich am drittenSpieltag auch nicht in Bestform und schon gar nicht auf Augenhöhe mitMeister München. «Vize» Schalke kam im Heimspiel gegen die seitnunmehr 21 Auswärtsspielen sieglosen Borussen aus Mönchengladbachnicht über ein 1:1 hinaus. Champions-League-Teilnehmer Bremenbeendete die Partie gegen den VfB Stuttgart mit dem selbenenttäuschenden Ergebnis. «Sollen die Bayern doch gewinnen. Es gibtnoch genügend Spiele», maulte Schalkes Manager Rudi Assauer.

Einmütig aber erklärten Schalker und Bremer Verantwortliche, dasssie mit sieben Punkten aus drei Spielen durchaus zufrieden seien.«Wir liegen im Soll», sagte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs, undSchalke-Torhüter Frank Rost zog ein ähnliches Fazit: «MeineEnttäuschung hält sich in Grenzen.» Nach den Mühen der UI- Cup-Spieleund der geschafften UEFA-Pokal-Qualifikation fehlten auch demHamburger SV Kraft und Konzentration für eine weitere Großtat. «Esliegt eindeutig an den letzten Wochen, dass uns der Esprit gefehlthat», sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer nach dem 1:1 imNordderby gegen Hannover 96.

Für weitaus mehr Diskussionsstoff als die Partien der Spitzenclubsaber sorgten die Spiele in Köln und Wolfsburg. Auslöser für Tumulteund heftige Gefühlsausbrüche waren wieder einmal Entscheidungen derSchiedsrichter. Beim 2:3 von Aufsteiger 1. FC Köln gegen den 1. FCKaiserslautern zog sich FIFA-Referee Helmut Fleischer den Unmut derKölner zu. Sie sahen sich um den Lohn ihrer Aufholjagd betrogen, weilFleischer den Pfälzern beim Stand von 2:2 in der Nachspielzeit einenhöchst umstrittenen Elfmeter zugesprochen hatte.

Zuvor hatte Halil Altintop mit seinem Doppelpack die Pfälzer mit2:0 in Front geschossen. Er steht nun mit Bayerns Roy Makaay(ebenfalls sechs Treffer) an der Spitze der Torjägerliste. MatthiasScherz (81.) und Lukas Podolski (90.) hatten die Partie noch gedreht,ehe der Elfmeterpfiff nach einem vermeintlichen Foul von ChristianSpringer an Ferydoon Zandi die Hoffnung auf ein Remis zunichtemachte. «Das war eine Frechheit. Der Schiedsrichter hat das Spielentschieden», schimpfte FC-Coach Uwe Rapolder nach Erwin SkelasSiegtor. Springer witterte im «Aktuellen Sportstudio» gar eineVerschwörung und sprach Fleischer die Neutralität ab: «Der macht soetwas mit Absicht. Er hat das schon einmal gemacht, und er wird eswieder machen».

Ähnlich turbulent ging es beim 2:1 des VfL Wolfsburg gegen BayerLeverkusen zu, nachdem der Unparteiische Peter Sippel die beidenBayer-Profis Roque Junior und Marko Babic mit Roten Karten vom Platzgestellt hatte. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler ließ sich aus Ärgerdarüber zu einer heftigen Reaktion hinreißen. Er brandmarkte AndresD'Alessandro als Schauspieler und Provokateur: «Er macht immer densterbenden Schwan. So etwas gehört nicht auf den Fußball-Platz.»Sippel fühlte sich zu Unrecht kritisiert und fertigte einen«Sonderbericht» über Völlers Verhalten an.

Derweil freut sich Aufsteiger Eintracht Frankfurt über den ersten«Dreier» der Saison. Jermaine Jones (68.) sicherte den Hessen imKellerduell mit dem schwachen 1. FC Nürnberg das ersehnteErfolgserlebnis und stürzte den «Club» in die Krise. «Wir sind dieabsoluten Bratwürste», schimpfte Mario Cantaluppi selbstkritisch.