Britische Kanalinsel Britische Kanalinsel: Schlaraffenland im Ärmelkanal
Halle/MZ. - Das nur 116 Quadratkilometer große Jersey wächst bei Niedrigwasser um etwa ein Drittel und zeigt sich dekoriert mit trockengelegten Fischerbooten und Kuttern, Segel- und Motoryachten. Der Nebeneffekt: Man steht mehrmals an der gleichen Stelle und sieht immer etwas ganz anderes.
Wie alle Kanalinseln ist Jersey ein ideales Reiseziel für Naturliebhaber. Der Golfstrom sorgt für stetig mildes Klima und ausreichend Niederschläge - die Vegetation bedankt sich mit Üppigkeit und Artenvielfalt: Yucca-Palmen stehen in Vorgärten und an den hübschen Promenadenwegen, Fuchsien- und Hortensienhecken färben die Landschaft, Beerensträucher, Farne und Heidepflanzen überziehen Hänge und Hochflächen in Meeresnähe. Schließlich Blumen, immer und überall Blumen. Die Liebe der Jerseyaner zur Blütenpracht ist nicht nur legendär, sondern schon fast liebenswert irrational. Kaum ein Garten, der nicht prachtvoll gefüllt und gepflegt daherkommt. Und keineswegs zufällig heißt das mit Abstand wichtigste Volksfest "Schlacht der Blumen", eine Festwagenparade im August.
Vor allem per pedes und per Fahrrad erschließen sich Charme und Schönheit dieser Insel. Die von einstigen Piraten- und Schmugglerhöhlen durchzogenen schroffen Steilküsten des Nordens, wo im "Devils hole" der Teufel höchst-selbst ein Auge auf die touristischen Störenfriede wirft und wo endlose Felder violetten Erikakrauts wunderbar kontrastieren zum Blau des Ärmelkanals. Wo in Plemont der vielleicht schönste Inselstrand zum Bade geradezu verführt, aber nur bei Ebbe, denn bei Flut verschwindet er wie eine Fata Morgana. Wo die uralte Ruine von Grosnez Vergangenheit heraufbeschwört, als zwischen England und Frankreich erbittert um die paar Meter Land gekämpft wurde. Wo sich der Blick ungehindert in die Ferne bohrt, dem Profil der Nachbarkanalinsel Sark entgegen.
Über 22 Kilometer schlängelt sich der Klippenpfad die Steilküste ent-lang. Wer das in Etappen teilt, hat allein hier drei, vier Tage Wanderurlaub vom Feinsten. Im Südwesten führt der schönste Weg vom schnuckeligen Städtchen St. Aubin über sechs Kilometer zum Leuchtturm von Corbière, der aus einem Stillleben wilder, gefährlicher Klippen herausragt.
Auch für Fahrradfahrer ist Jersey nicht ohne. Immerhin 800 Kilometer Straße brachten pfiffige Insulaner auf dem vergleichsweise winzigen Eiland unter. Wie ein Spinnennetz überziehen es schmale, vielfach von Hecken und Mauern gesäumte Landstraßen. Weltweit einmalig dürften die "Green Lanes" sein, auf denen Wanderer, Radler und Reiter Vorfahrt haben und Autos höchstens 24 Stundenkilometer fahren dürfen. Neben Küsten und Stränden werden Biker auf stille Weiler und rumpelnde Wassermühlen stoßen, auf historische Farmhäuser, normannische Granit-Cottages und einsame Friedhöfe mit verwitterten Grabsteinen. Überall auf der Insel verstreut finden sich auch wunderschöne alte Pubs für das Bierchen zwischendurch. Der französische Part auf Jersey wird übrigens zweifellos in der Gastronomie gespielt. Meeresfrüchterestaurants sollte man deshalb keinesfalls auslassen.
Informationen Jersey Prospektversand T: 069 22227068