Brandenburg Brandenburg: Einstein fand hier ein Paradies
Halle/MZ. - Eine von Einsteins Potsdamer Spuren findet sich auf dem Telegrafenberg. 1921 / 23 entstand hier ein Einsteinturm, Resultat einer Zusammenarbeit zwischen dem weltberühmten Physiker, dem Astronomen Erwin Finlay Freundlich und dem Architekten Erich Mendelsohn. Erwin Freundlich, der 1914 vergeblich ausgezogen war, eine Sonnenfinsternis zu beobachten, um die von Einstein vorhergesagte Lichtablenkung an der Sonne zu finden, warb mit Einsteins Hilfe für den Bau des Sonnenobservatoriums. Als ein Denkmal der modernen Architektur und als wissenschaftliches Großinstrument ist der imposante Bau eine der größten Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Beschäftigten Einstein seinerzeit die Geheimnisse des Sonnenlichtes, befassen sich heute die Experten im "Wissenschaftspark Einstein" auf dem Telegrafenberg mit den Gefahren einer möglichen Klimakatastrophe.
Auch unmittelbar vor den Toren Potsdams ist Einsteins Erbe heute noch präsent: Im märkischen Caputh verbrachte er drei Jahre lang die Sommermonate. "Das Segelschiff, die Fernsicht, die einsamen Herbstspaziergänge, die relative Ruhe, es ist ein Paradies", so schwärmte er von seinem Sommeridyll, das in zweijähriger Arbeit rekonstruiert worden ist und im Mai wieder eröffnet wird. Im September 1929 zog Einstein mit seiner Familie in das Holzhaus, das heute das einzige erhaltene Wohnhaus Einsteins in Deutschland ist. "Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt", schrieb Einstein seinem Sohn. Oft waren Prominente hier zu Gast: Max Liebermann, Heinrich Mann, Max Planck, Rabindranath Tagore und andere. Das Paradies musste Einstein 1933 verlassen. Von einer Vortragsreise in die USA kehrte er nicht wieder nach Deutschland zurück.
Die Orte von Einsteins Leben und Wirken in Potsdam spielen eine wichtige Rolle im Einsteinjahr, in dem zahlreiche Veranstaltungen das Genie einem breiten Publikum näher bringen sollen. Dazu gehören die zentrale Ausstellung "Ein Turm für Albert Einstein" die ab heute bis zum 26. Juni im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zu sehen ist, sowie der Wissenschaftssommer vom 11. bis zum 26. Juni, bei der Wissenschaftler aus der ganzen Welt sprechen. Tagungen, Vorträge, Experimentierreihen, Gesprächsrunden, Theaterstücke, Filme und Konzerte sind weitere Vorhaben. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte bietet spezielle "Einsteintouren Potsdam" an. Tagesausflüge für Gruppen (Preise ab 37,50 Euro) veranstaltet die TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH in der Zeit vom 19. März bis 26. Juni. Auf dem Programm stehen u. a. eine Stadtrundfahrt, ein geführter Rundgang im Einstein Wissenschaftspark sowie ein Ausflug nach Caputh mit Mittagessen.
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Telefon 0331 / 2987321