Boxen Boxen: Vor dem Schlagabtausch wird gepokert
HALLE/MZ. - "Seelze hat eine durchgängig starke Mannschaft", weiß Vogelreuter und verweist auf den jüngsten Sieg der Niedersachsen gegen den gestürzten Spitzenreiter Nordhausen. Nur einen der insgesamt acht Kämpfe hatten die Thüringer vor 14 Tagen in der Höhle des Löwen gewonnen - im Halbweltergewicht. "Wir werden pokern und mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten. Mal sehen, wie weit wir mit dem Taktieren kommen", sagt der Coach. In die Karten will er sich nicht sehen lassen.
So bleibt es bis kurz vor dem Schlagabtausch ein Geheimnis, wer im obersten Limit den Vizemeister im Superschwergewicht Boris Boschenko herausfordern will. Den gefährlichen Deutschrussen kennt Vogelreuter nur all zu gut: Noch vor zwei Jahren hatte dieser als Gaststarter für Halle die Fäuste geschwungen.
Doch nicht nur bei den Schwersten sind die Fronten noch nicht eindeutig geklärt. Auch bei den Leichtesten hält sich Vogelreuter zwei Optionen offen. Neben 48-Kilo-Meister Andreas Robitsch bereitet sich David Xacatryan auf seinen Einsatz im Bantamgewicht und damit sein Liga-Debüt vor. Ein ganzer Felsbrocken fiel Halles Trainer am Mittwoch nach einem Telefongespräch mit Hagen Worofka vom Herzen. Der Soldat, der bisher in dieser Saison das Federgewicht dominiert, bekam von seinem Arbeitgeber, der Bundeswehr, frei. Er kehrt am Donnerstag zum Training ins Kreuzvorwerk zurück. Mit Suher Machmut Jasim erwartet Worofka diesmal eine besonders harte Nuss. Um seine Erfolgsbilanz aufzustocken, müsste Halles 57-Kilo-Boxer wohl noch einmal über sich hinauswachsen.
Egal, ob Sieg oder Niederlage - viel Zeit zur Aufarbeitung des Geschehens bleibt nicht. Denn 14 Tage später stehen sich die beiden Kontrahenten schon wieder beim Rückkampf gegenüber. Am 2. Mai haben dann die BT-Boxer den Heimvorteil auf ihrer Seite - und ihre Fans als Rückendeckung.