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Boxen Boxen: Schlagstarker Rechtsausleger

Von Joachim Beyer 17.07.2007, 16:18

Zeitz/MZ. - Rechtsausleger Tom Weidner boxt bei Motor Zeitz und hat sich in diesem Jahr zum erfolgreichsten Kämpfer seines Vereins entwickelt. Die Erfolge des 14-Jährigen sprechen für sich. Er wurde in Magdeburg in der Altersklasse Jugend bis 80 Kilogramm Landesmeister, holte in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) den Ostseepokal und wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Lindow bei Brandenburg immerhin Dritter.

Mit 1,85 Meter Größe hat Tom im Ring eine beachtliche Reichweite und nötigt allein mit seinem Auftreten und seiner Physis vielen seiner Gegner Respekt ab. Doch das macht keineswegs schon einen guten Boxer. Sein Trainer Gerd Müller lobt andere Qualitäten, die sein Schützling hat: "Für sein Gewicht ist er recht schnell", sagte er.

Dass die Reaktionen und Schlagkraft noch besser werden, dafür trainiert Tom Weidner fleißig. Auch am Sandsack. Mit wuchtigen Schlägen bearbeitet er in der Halle das Trainingsgerät. Immer wieder knallen linke und rechte Faust des Athleten im schnellen Wechsel auf den Sandsack. Als stiller Beobachter gewinnt man bei diesem Anblick den Eindruck, dass Tom ein Puncher ist und in seinen Kämpfen die Gegner frühzeitig auf den Ringboden schickt. Tom wehrt solche Gedanken ab. "Auf k.o. bin ich eigentlich nicht aus. Ich will Punkte machen, die zum Sieg reichen." Und der Trainer fügt hinzu: "Ob er durch einen Niederschlag oder nach Punkten gewinnt, das ist mir egal. Hauptsache er liegt am Ende bei den Kampfrichtern vorn." Zudem haben es viele Kontrahenten schwer, sich auf die Rechtsauslage des Jugendlichen einzustellen. Mehr Power hat er eben mit der linken Hand.

Einen Punktsieg landete der Zeitzer im Finale beim Ostseepokal gegen Riedel aus Leverkusen. Aber bei den Deutschen Meisterschaften revanchierte sich sein Gegner, der durch technischen k.o. gewann. Der Motor-Boxer erinnert sich noch gut an diesen Kampf. Etwas verbittert schildert er, wie er die Sekunden dieser Niederlage erlebte: "Ich stand in einer Ringecke, die Fäuste als Doppeldeckung vor dem Gesicht. Nach zehn Sekunden wurde der Kampf abgebrochen und mein Gegner zum Sieger erklärt, obwohl ich nicht angeschlagen war." Müller erklärt, so seien eben die Regeln bei Kämpfen von Nachwuchsboxern. Wer zehn Sekunden passiv sei, der werde als Verlierer in seine Ecke geschickt.

Im nächsten Jahr möchte der Zeitzer bei den Deutschen Meisterschaften wieder angreifen. Dann will er ganz oben auf dem Treppchen stehen. Deshalb fließt im Training der Schweiß.