Boxen Boxen: «Dr. Eisenfaust» will «Alptraum» besiegen
Los Angeles/Boston/dpa. - Fliegende Fäuste in der Stadt der Engel- Showtime vor den Toren Hollywoods. Die Pflichtverteidigung von WBC-Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko am Samstagabend (Sonntag4.30 Uhr MESZ/RTL) im Staples Center von Los Angeles gegen denamerikanischen Herausforderer Cristobal Arreola wird zum Kampf derK.o.-Könige. Die Bilanzen von «Dr. Eisenfaust» und Arreola (Kampfname«Alptraum») sind beeindruckend und beängstigend zugleich. Klitschkoknockte seine Gegner in 36 seiner 37 siegreichen Duelle vorzeitigaus. Der noch unbesiegte Arreola musste in nur drei seiner 27 Profi-Kämpfe über die volle Distanz von zwölf Runden. «Das wird ein wahresFeuerwerk und eine dynamitgeladene Nacht im Staples Center», meinteRingsprecher Michael Buffer.
Wo sonst Basketball-Superstar Kobe Bryant mit seinen Los AngelesLakers zaubert, solls diesmal ukrainische Urkraft geben - Klitschkostatt Kobe-Show. «Ich habe Arreola bei der Pressekonferenz tief indie Augen geschaut und gesehen, dass er bereit ist. Aber ich bin insehr guter Form und glaube, dass mich niemand in der Welt besiegenkann», betonte Klitschko, der vor allem auf seine Erfahrung setzt.«Ich habe alle möglichen Situationen schon erlebt und ich habemehrere Pläne. Wenn Plan A nicht funktioniert, greife ich zu Plan Bund dann womöglich zu Plan C und D», so der 38-Jährige, der seinen40. Profikampf bestreitet.
Zum dritten Mal tritt er im Staples Center auf. Am 21. Juni 2003musste er dort eine bittere Niederlage gegen gegen den damaligen WBC-Champ Lennox Lewis einstecken, als der Ringrichter den Kampf nach dersechsten Runde wegen eines tiefen Cuts unterhalb von Klitschkoslinker Augenbraue abbrach. Am 24. April 2004 holte er sich jedochdurch einen K.o.-Sieg in der achten Runde gegen den SüdafrikanerCorrie Sanders den WM-Titel. Auch ansonsten hat Klitschko guteErinnerungen an Los Angeles - seine drei Kinder wurden hier geboren,zudem besitzt er ein Haus in der kalifornischen Metropole. Dennochwird der Kampf für ihn zum Auswärtsspiel.
Arreola ist der Lokalheld, wurde in LA geboren und wird eineriesige Fangemeinde von Hispanics hinter sich haben. Der 28-Jährigehat einen mexikanischen Vater und wäre der erste Schwergewichts-Weltmeister, der mit dem mittelamerikanischen Land verwurzelt ist.«Ich will der Jack Johnson meiner Leute sein und werde anderenmexikanischen Boxern die Türen öffnen. Jack Johnson war der ersteschwarze Champion und das hat vielen schwarzen Boxern den Weggeebnet. Ich will das für meine Leute auch tun», betonte Arreola.
Familie statt Fans heißt es hingegen für Klitschko, der nebenTrainer Fritz Sdunek auch seinen Bruder Wladimir in der Ringecke hat.«Arreola ist ungeschlagen und hat einen sehr aggressiven, offenenKampfstil. Das alles zeichnet ihn als einen starken Gegner aus.Vitali weiß das alles auch und wird ihn nicht unterschätzen. WasArreola fehlt, ist die Erfahrung von Vitali», betonte der IBF- undWBO-Schwergewichts-Champion. Der «kleine» Klitschko setztselbstverständlich auf seinen großen Bruder - und auf dessen K.o.-Statistik. «Ich glaube auch nicht, dass der Kampf über die volleDistanz geht sondern früher beendet wird. Und Vitali wird den Ringals Sieger verlassen.»