Billard Billard: Sichting behält am Tisch die Nerven und gewinnt Titel
ZEITZ/MZ. - Er schlug im letzten Spiel Vereinskameraden Ekkehard Beyer und machte den Titelgewinn 2010 perfekt. "Es war nicht einfach. Ich bin über den Titel froh", sagte der Zeitzer Spitzenspieler Wolfgang Sichtig. Die drei Disziplinen Freie Partie, Einband und Dreiband gehörten zu einem Spiel. Erst mussten Punkte in der Freien Partie und im Einband gemacht werden, ehe es zur schwierigsten Teildisziplin dem Dreiband kam. "Triathlon ist eine Billard-Vielseitigkeitsübung", erläuterte Beyer.
Beim Dreiband muss der Spielball drei Banden und die beiden anderen Bälle berühren. Gelingt das, dann hat der ausführende Akteur einen Punkt erkämpft und darf dann solange Zähler sammeln, bis er die Bedingungen nicht erfüllt hat. Dann kommt sein Spielpartner zur Aufnahme. Und Ekkehard Beyer stand vor dem letzten Turnierspiel hoffnungsvoll an der Spitze. Der Zeitzer, der bisher oft den zweiten Platz belegte, aber dem bisher ein Landesmeistertitel versagt blieb, zeigte sich vor diesem entscheidenden Match nicht als Optimist und sagte: "Wolfgang ist sehr stark, da wird es für mich schwierig." Und letztendlich war es dann auch so wie zu erwarten war. Sichting bezwang Beyer und landete auf Platz eins.
Ein Spiel wird erst beim Dreiband entschieden. Rückstände in der Freien Partie und im Einband werden oft in der Königsdisziplin Dreiband aufgeholt. In der vorletzten Runde im Spiel traf Beyer auf den Naumburger Udo Müller. Die Regeln besagen, wer zuerst 60 Punkte erreicht hat oder bei 40 Aufnahmen vorn liegt hat das Spiel gewonnen. Und da hohe Konzentration erforderlich war, herrschte Ruhe im Raum. Nur das Anschlagen der Kugeln war zu hören. Doch dann konnte man leise Töne im Spielsaal vernehmen. "Was habe ich nur verbrochen, dass die Bälle bei mir immer so schlecht liegen", schimpfte Beyer vor sich hin. Dann schien das Glück für den Aufbau-Akteur zurückzukehren. Vier Punkte machte der Routinier beim Dreiband in Folge und setzte sich leicht in Führung. Diesen Vorsprung konnte der oftmalige Zweite gegen den als Titelverteidiger ins Rennen gegangenen Domstädter verwalten. Am Ende waren 40 Aufnahmen absolviert und Beyer lag mit 59:58 hauchdünn vorn. Damit war Müller aus dem unmittelbaren Titelrennen ausgeschieden. Und Sichting bezwang den Akteur aus Westeregeln Jürgen Albrecht, zum Schluss relativ sicher 60:50, so dass beide Elsterstädter am Ende den Meisterschaftsgewinn unter sich ausmachten.
Die Gesamtergebnisse lauteten: Müller bezwang Sichting 2:0. Dann folgte ein 2:0 von Beyer gegen Albrecht. In der Partie Müller gegen Beyer siegte der für Aufbau spielende Osterfelder 2:0. Sichting bezwang Albrecht 2:0. Albrecht triumphierte dann über Müller 2:0. Und Sichting sicherte sich mit einem 2:0 über Beyer letztendlich den Titel durch den besseren Gesamtdurchschnitt. Beide besaßen 4:2 Zähler. Albrecht, der 2002 bei zehn Aufnahmen mit 60 Punkten Landesrekord aufstellte, kam hinter den Elsterstädtern auf Rang drei ein.