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Bildbearbeitung für Einsteiger: Software oft gratis

Von Johanna Uchtmann 08.12.2009, 08:34

Hamburg/dpa. - Schweißflecken, Herpesbläschen, Pickel - die Liste der Peinlichkeiten, die jedes Erinnerungsfoto verderben, ist lang. Ähnlich ist die Liste mit Lösungen: Was im Album plötzlich gut aussieht, ging wahrscheinlich vorher durch die digitale Retusche.

Die Vielfalt auf dem Markt für Bildbearbeitungssoftware ist groß. Zwischen ein- und vierstellig schwankt der Preis, zwischen kinderleicht und hochkomplex die Handhabung. Einsteigern raten Experten daher, vor dem Geldausgeben mit kostenlosen Programmen zu üben.

Zuerst reinfuchsen, dann investieren - auch für Georg Oevermann von der Zeitschrift «Audio Video Foto Bild» ist die Reihenfolge klar. Kostenlos herunterladen kann sich der Einsteiger beispielsweise Picasa von Google. Das Programm punktet zwar eher bei der Bildverwaltung. Den meisten Einsteigern reichen aber auch die Bearbeitungsfunktionen, wie das «farbmäßige Aufpeppen» oder das Wählen eines Ausschnitts, sagt Oevermann. Viele spezielle Funktionen, etwa das Freistellen von Objekten, fehlen jedoch.

An der Freeware GIMP gefällt Peter Knaak von der Stiftung Warentest in Berlin besonders die einfache Benutzeroberfläche. Insgesamt seien die Unterschiede zwischen Kaufversionen und kostenfreien Programmen in den vergangenen Jahren gesunken. Deshalb rät auch er in jedem Fall zunächst zur kostenfreien Anschaffung.

Erst wer das eine oder andere Familienfoto erfolgreich frisiert hat und sich nach der Testphase in Sachen Retusche zu Höherem berufen fühlt, sollte an Kaufversionen denken. Adobe Photoshop Elements 7.0 empfiehlt Oevermann dem, «der mehr machen will». Es sei leicht zu bedienen, «glänzt durch exklusive Funktionen» und entferne schon beim Importieren der Bilder rote Augen. Der Preis schwankt je nach Anbieter zwischen 56 und 130 Euro. Ebenfalls aus dem Hause Adobe stammt die etwa zehnmal teurere Profi-Software Photoshop CS4. Für Laien ist der Preis «enorm», findet Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband in Frankfurt/Main. Die Luxusvariante richtet sich aber eher an Berufs- und hochambitionierte Hobbyfotografen.

Anfänger sollten bei der Wahl der Software auf die am häufigsten benötigten Basisfunktionen achten, rät Clauß. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, das Bild geradezustellen. Genauso nützlich seien Filter, Verfremdungsfunktionen oder das Entfernen roter Augen. Zu ihren Favoriten zählt die Ausschnittfunktion, die besonders bei Pannen im Bildhintergrund hilfreich ist - etwa «wenn der Schwiegermutter ein Kerzenleuchter aus dem Kopf wächst».

Kostenlose Programme können in der Regel auch Bilder kippen, also vom Hoch- ins Querformat und umgekehrt, ergänzt Oevermann. Jede Freeware sollte außerdem per Ein-Klick-Optimierung Kamerafehler ausgleichen können, sagt Knaak. Hilfreich sei ebenfalls ein Werkzeug, mit dem der Nutzer die Pixelzahl des Fotos verringern kann.