Biathlon Weltcup: Zehn Zentimeter fehlen zum Sieg

Mit dem knappsten im Biathlon messbarenRückstand von 0,1 Sekunden belegte das deutsche Quartett Platz zweihinter Weltmeister Russland, der im Vergleich zum Weltcup in Oberhofdrei frische Kräfte einsetzte. «Vielleicht muss ich Mal Spagat üben»,scherzte Simone Denkinger.

Während die 13 000 Zuschauer einige Zeit auf die Auswertung desZielfotos warten mussten, ahnte die Frau von der Schwäbischen Alb denAusgang. «Ich hatte das Gefühl, einen Tick hinter Olga gewesen zusein. Ich habe alles versucht und mir nichts vorzuwerfen», sagte sienach dem denkwürdigen und knappsten Ausgang eines Staffelrennen inder Weltcup-Geschichte.

Im Verein mit Martina Glagow (Mittenwald), Andrea Henkel(Großbreitenbach) und Katrin Apel (Frankenhain) setzte sie ohneStrafrunde und mit nur vier Nachladern die Vorgabe von BundestrainerUwe Müssiggang fast ideal um. «Wir wollten heute von Anfang an vornmit dabei sein und die anderen unter Druck setzen. Das ist sehr gutgelungen. Das war trotz des zweiten Platzes eine hervorragendeStaffel mit fast sensationell guten Schießleistungen», kommentierteMüssiggang.

Martina Glagow musste bei minus 4 Grad Celsius zwei Mal nachladenund wechselte als Erste. Andrea Henkel baute den Vorsprung mitmakellosem Schießen etwas aus. Katrin Apel fiel hinter die RussinAlbina Achatowa zurück, obwohl sie nur eine Reservepatrone beimStehendschießen benötigte. Auch Denkinger musste einen Zusatzschussabgeben, während die vier Russinnen nur eine der 40 Scheibenverfehlten.

«Heute haben wir gesehen, dass wir mindestens sechs Mädchen haben,die wir ohne Risiko bei Olympia einsetzen können», lautete das Fazitvon Bundestrainer Uwe Müssiggang. Er musste im Stadion am Zirmbergauf Uschi Disl (Moosham) und Stamm-Schlussläuferin Kati Wilhelm(Zella-Mehlis) verzichten. Disl trainiert in dieser Woche imSüdtiroler Antholz und soll ihre Rückenschmerzen auskurieren, mitdenen sie sich seit einem Sturz beim Weltcup-Auftakt in Östersundherumplagt. Die Weltcup-Spitzenreiterin Wilhelm schonte derBundestrainer. «Außerdem wollte ich Simone Denkinger alsSchlussläuferin und mögliche Alternative für Olympia testen. Es kannja immer Mal etwas passieren und dann müssen wir gerüstet sein»,sagte der Trainer-Routinier.