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Biathlon Biathlon: Uschi Disl will 2006 Schluss machen

Von Uwe Jentzsch 10.01.2005, 15:50

Ruhpolding/dpa. - Uschi Disl hat ihren Fans Klarheit verschafftund ihrem Lebensgefährten neue Hoffnung gemacht. «Spätestens nachOlympia 2006 in Turin ist Schluss, wenn ich da überhaupt noch dabeibin», verkündete sie nach dem 27. Weltcupsieg ihrer Laufbahn amSonntag in Oberhof. So weit voraus hat die 34-jährigePolizeimeisterin vom SC Moosham, die seit einigen Jahren mit ihremFreund im österreichischen Kössen wohnt und dort einen Bauernhof ineine Pension umgebaut hat, in den vergangenen Jahren nie geplant.«Klar will ich irgendwann eine richtige Familie gründen und Kinderhaben. Wann das geschieht, steht aber noch nicht fest», lautete stetsdie Standardantwort der bayerischen Frohnatur auf die sie nervendenFragen.

Uschi Disls Hauptziel in diesem Winter sind dieWeltmeisterschaften in Hochfilzen (4. bis 13. März). «Ich habe ja dasGlück mit der zweiten Heim-Weltmeisterschaft hintereinander»,erklärte die als Botschafterin für die WM eingespannte routinierteSkijägerin, die seit 1990 der deutschen Frauen-Nationalmannschaftangehört. Im Vorjahr war sie bei der Oberhofer WM wegen einerVirusgrippe weitgehend nur Zuschauerin via TV im eigens in derKaserne der Bundeswehrsportfördergruppe eingerichteten Krankenzimmerund konnte lediglich im abschließenden Massenstartrennen (9. Platz)eingesetzt werden. Nun hofft sie auf mehr Glück in Tirol. «Wenn ichmeine jetzige Form konservieren könnte, wäre das wunderschön», sagtedie auch in diesem Winter laufstärkste aller Biathletinnen.

Zwar ist Uschi Disl mit den 27 Tagessiegen in der Statistik dieNummer zwei hinter der nicht mehr aktiven Magdalena Forsberg(Schweden). Doch noch immer nämlich fehlen der zweimaligen Staffel-Olympiasiegerin und sechsmaligen Team-Weltmeisterin Einzeltitel beiWM und Olympischen Spielen sowie der Gewinn des Gesamtweltcups.Während ihr Ruhpoldinger Trainingskollege Ricco Groß bereits vorSaisonbeginn die große Kristallkugel zum anstrebenswerten Zielerklärte, hält sich Uschi Disl da zurück. «Ob mir das noch jemalsgelingt? Die Saison ist so lang. Da darf überhaupt nichts dazwischenkommen», begründet die je dreimalige Zweite (1996, 1997, 1998) undDritte (1995, 1999, 2002) in der Saisonwertung ihre Zurückhaltung.

Zum Heim-Weltcup in dieser Woche in Ruhpolding reist sie aber imGelben Trikot der Spitzenreiterin an. «Das ist schon ein gutesGefühl, denn Weltcups vor dem heimischen Publikum sind das Größte.Die Zuschauer brüllen dich regelrecht um die Strecke. Dafür ist derDruck beim Schießen um so größer, wenn Tausende erst totenstill sindund dann lautstark auf Treffer oder Fehler reagieren», schildert sieihre Gefühle.