1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Biathlon: Biathlon: Überraschung durch Bachmann

Biathlon Biathlon: Überraschung durch Bachmann

Von Volker Gundrum 27.03.2009, 21:29

Chanty Mansijsk/Hamburg/dpa. - Diedreimalige Olympiasiegerin hat vor dem großen Finale am Wochenende inSibirien nur noch elf Zähler Rückstand auf Helena Jonsson. BeimÜberraschungssieg von Tina Bachmann aus Schmiedeberg vor SimoneHauswald aus Gosheim vergab die dreimalige Olympiasiegerin durch Rang20 am Freitag über die 7,5 Kilometer in Chanty Mansijsk die großeChance, noch näher an die Schwedin heranzukommen. «Das ärgert michschon ein wenig», sagte Kati Wilhelm.

«Das ist unbeschreiblich. Ich kann es noch gar nicht fassen»,freute sich die 1,84 Meter große Tina Bachmann, die in der letztenWoche in Trondheim ihren Weltcup-Einstand im Sprint und derVerfolgung mit den Rängen 23 und 27 gegeben hatte. «Der Biathlon istimmer für Überraschungen gut. Aber ich habe sehr gut trainiert. Vonalleine kommt es nicht», sagte die Bundespolizistin. «Das hätteniemand für möglich gehalten», meinte Bundestrainer Uwe Müssiggang,denn die junge Biathletin habe zuletzt am Schießstand den einen oderanderen Hänger gehabt. «Aber nun hat sie das meisterhaft gelöst»,sagte Müssiggang.

Mit der fünftschnellsten Laufzeit schaffte die 22 Jahre alte TinaBachmann die faustdicke Überraschung. Kaltschnäuzig und fehlerfreiblieb sie am Schießstand. Sie hatte am Ende 3,6 Sekunden Vorsprungvor Simone Hauswald, mit der sie bei ihrem Debüt-Weltcup in Trondheimnoch das Zimmer geteilt hatte. «Mich hat es wahnsinnig gefreut, dasssie gewonnen hat. Ich habe sie am Ende noch angefeuert», sagte SimoneHauswald und verriet: «Wir haben vor dem Insbettgehen noch einZielwässerchen getrunken, das Tina von ihrer Oma bekommen hat.»

Besser treffen wollte auch Kati Wilhelm, doch sie leistete sich imDuell mit Helena Jonsson zwei Fehler am Schießstand. Das «Biathlon-Rotkäppchen» hatte Glück, dass auch die Schwedin nicht nervenstärkerwar und zweimal in die Strafrunde musste. «Normalerweise kann ich esbesser», sagte die fünfmalige Weltmeisterin Kati Wilhlem.

Vor den letzten beiden Rennen am Samstag (14.15 Uhr/ARD) mit derVerfolgung und dem Massenstart am Sonntag (13.00 Uhr/ARD) sichertesich Helena Jonsson bereits den Sprint-Weltcup vor Magdalena Neuner,die am Freitag nach zwei Schießfehlern und bester Laufzeit Viertewurde und nach den zehn Sprintrennen der Saison 14 Punkte Rückstandauf Jonsson hat.

Keine Neuigkeiten gab es im Fall um die Anschuldigungen überDoping-Praktiken in der ehemaligen DDR gegen Bundestrainer FrankUllrich. Der Deutsche Skiverband (DSV) ist momentan dabei, dieKommission zusammenzusetzen, die sich mit dem Thema befassen soll.Hektik wird es aber nicht geben. «Es ist ja nicht so, dass Ullrichseinerzeit ungeprüft in den Dienst des Deutschen Skiverbandes kam,bereits 1991 und 1992 haben sich hochkarätig besetzte Kommissionenmit der Thematik und der Person Frank Ullrich beschäftigt», sagteDSV-Sprecher Stefan Schwarzbach.