Biathlon Biathlon: Für Ullrich sind Doping-Anwürfe beendet
Leipzig/dpa. - Falls von der Gegenseitenicht nachgekartet werde, lasse er die Angelegenheit ruhen und spüreauch keine Rachegelüste gegen Jürgen Wirth. Der ehemaligen OberhoferBiathlet hatte Ullrich beschuldigt, die Einnahme von Dopingmittelnangewiesen und kontrolliert zu haben. Die vom DSV eingesetzteKommission hat dagegen festgestellt, dass Ullrich weder die Einnahmevon Dopingmitteln angewiesen noch selbst welche an Athletenverabreicht und auch nicht die Einnahme überwacht beziehungsweisekontrolliert hat.
Gegenüber der in seinem Heimatort Suhl erscheinenden Tageszeitung«Freies Wort» (Freitagausgabe) sprach Ullrich erstmals darüber, wiestark ihn die Vorwürfe belastet haben. «Sie waren nach dem Tod meinerersten Frau und meiner Schwester eine der schwersten Situationen inmeinem Leben», schilderte der 51 Jahre alte Olympiasieger von 1980.Zudem habe er Angst um seine Familie gehabt. «Mein Vater ist 85 Jahreund meine Mutter wird bald 80. Die Vorwürfe haben sie getroffen wieein Blitz. Auch meine Frau hat darunter sehr gelitten», sagteUllrich. Er berichtete aber auch von sehr viel Zuspruch mitunzähligen Anrufen und Mails, für die er sich bedankte.
Er habe versucht, seinen Job durchzuziehen und die Sache nicht andie Mannschaft ranzulassen. «Meine ganze Konzentration gilt jetzt demSport. In einem halben Jahr stehen schließlich Olympische Spiele an.Wir wollen in Vancouver unsere Präsenz in der Weltspitze mitMedaillen dokumentieren», erklärte der Bundestrainer. Das werdeknochenhart. «Der Siegeszug wie 2006 in Turin, wo wir vier von fünfGoldmedaillen gewinnen konnten, wird einmalig bleiben», relativierteer die Erwartungen.