Biathlon Biathlon: Doppelter Triumph durch Apel und Fischer
Chanty Mansijsk/dpa. - Fischer gewann den Sprint über 10 Kilometer mit Laufbestzeit undmakellosem Schießen in 26:53,3 Minuten. Zweiter wurde mit 21,9Sekunden Rückstand der Weißrusse Oleg Ryschenkow vor Halvard Hanevold(Norwegen/+ 28,3), die ebenfalls ohne Strafrunden über den Kurskamen. Die Frankenhainerin Apel setzte sich nach 7,5 km und ohneStrafrunde vor der Russin Swetlana Ischmuratowa (+ 25,1/0) undDenkinger (+25,6/1) durch. Mit Uschi Disl (Moosham) auf Platz sieben,Kati Wilhelm als Achte und Andrea Henkel (Großbreitenbach) als Elftestürmten insgesamt fünf deutsche Damen unter die ersten Zwölf. «Beider WM hatte ich mich unter Wert verkauft. Heute hat alles gepasst,auch der Wind. Es wurde ja auch Mal wieder Zeit», jubelte KatrinApel, deren letzter Weltcup-Erfolg drei Jahren zurückliegt, als sieauf dem Holmenkollen siegreich war.
Der viermalige Weltmeister Ole Einar Björndalen verfehlte zweiScheiben, belegte den vierten Platz und muss am Donnerstag mit 36,1Sekunden Rückstand auf Fischer ins Verfolgungsrennen starten. AlsTrostpflaster für das verpasste Siegertreppchen sicherte er sich diekleine Weltcupkugel im Sprint. Das schaffte auch Kati Wilhelm. «Diekleine Kugel ist ein Trost für den wohl endgültig entgangenen Gesamt-Weltcupsieg», meinte sie, die in beiden Schießeinlagen jeweils mitder letzten Patrone eine «Fahrkarte» schoss. In der Saisonwertungführt Olga Pylewa (Russland) mit 811 Punkten vor Sandrine Bailly(Frankreich/792) und Wilhelm (751).
«Und wenn ihr mir die Liste zehn Mal vor die Augen haltet: Ichrechne nicht», beantwortete Sven Fischer wie immer in diesem Winterdie Frage nach seinen Chancen in der Saisonwertung, die der 33-jährige Thüringer bereits 1997 und 1999 gewonnen hatte. «Ich willgute Rennen machen. Dann ergibt sich alles von allein», erklärte er.Das ist ihm am Mittwoch perfekt gelungen. Mit Laufbestzeit und ohneSchießfehler setzte der mit der niedrigen Startnummer 5 ins Rennengegangene Thüringer fast alle Bestzeiten. «Die Form ist noch bestens,der Ski hat gepasst. Ich konnte mein Rennen von der Spitze aus laufenund habe mit den ordentlichen Zeiten die anderen wohl etwas unterDruck gesetzt», bewertete Kraftpaket Fischer, der stets zu Saisonendenoch sehr gut in Form ist, seine Vorstellung.
Mit 880 Punkten - bei berücksichtigtem Streichwert - führtFischer vor den noch zwei ausstehenden Rennen vor Björndalen (827)und dem Franzosen Raphael Poiree (819), der 21. wurde. Während der21-jährige Michael Rösch (Altenberg) mit Platz 15 sein bestesSaisonergebnis schaffte, blieben die anderen deutschen Starter weithinter den Erwartungen zurück. Der zweimalige Verfolgungs-WeltmeisterRicco Groß (Ruhpolding) verpasste als 62. erstmals seit vielen Jahrensogar die Qualifikation für das Rennen am Donnerstag.