BBL derzeit ohne Erkenntnisse im Wettskandal
Frankfurt/Main/dpa. - Die Basketball Bundesliga hat derzeit keine Erkenntnisse darüber, ob im internationalen Wettskandal auch Basketball-Spiele manipuliert worden sind.
«Wir haben bei der Staatsanwaltschaft Bochum bereits vor einer Woche einen Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Diese ist uns bislang aber verwehrt worden», sagte BBL-Mediendirektor Dirk Kaiser der Deutschen Presse- Agentur dpa. «Wir werden die Sache jetzt wieder forcieren, haben bislang aber noch überhaupt keine Informationen», fügte Kaiser hinzu.
Im Zusammenhang mit manipulierten Fußballspielen war vor einer Woche auch der Name des ehemaligen Bamberger Spielers Ivan Pavic genannt worden, der in der Nähe von Bamberg verhaftet worden war. «Deshalb haben wir uns an die Staatsanwaltschaft gewandt, aber auch, weil wir nicht so blauäugig sind, dass es ein reines Problem des Fußballs ist», sagte Kaiser. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet in seiner neusten Ausgabe, die Staatsanwaltschaft untersuche auch Tennis- und Basketballspiele, darunter sogar eine Playoff-Partie aus der Basketball-Bundesliga im Juni.
Im Juni fanden die Halbfinalserien Telekom Baskets Bonn gegen ALBA Berlin und EWE Baskets Oldenburg gegen Brose Baskets Bamberg sowie das fünf Spiele umfassende Endspiel zwischen dem späteren Meister Oldenburg und Bonn statt. «Wir haben bislang keinerlei Anhaltspunkte, um welche Partie es sich, wenn überhaupt, handeln könnte», versicherte Kaiser.
In der Vergangenheit hatte die BBL vor allem für Schiedsrichter neue Richtlinien erlassen, um diese vor Einflussnahmen zu schützen. So werden die Ansetzungen der Unparteiischen nicht mehr im Vorfeld verkündet. Zudem besteht für Referees ein sogenanntes VIP-Raum- Verbot. «Wir haben schon ein engmaschiges Netz gespannt, doch der beste Stacheldraht nützt nichts, wenn jemand mit dem Bolzenschneider kommt», sagte Kaiser.
Sobald die BBL Akteneinsicht habe, werde sie sich zur weiteren Vorgehensweise in dem Fall äußern. «Das ist natürlich äußerst betrüblich, dass jetzt auch der Basketball im Zusammenhang mit Manipulationen genannt wird. Aber wir müssen abwarten, was wirklich an den Spekulationen dran ist», sagte Kaiser.