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Bauausschuss Quedlinburg Bauausschuss Quedlinburg: Vom Mettehof zum Einkaufszentrum?

Von Gerd Alpermann 16.08.2001, 15:47

Quedlinburg/MZ. - Da ein Teil des aus dem Jahre 1870 stammenden Gebäudekomplexes Denkmalcharakter hat, wird saniert, abgerissen und neu gebaut. Rund 260 Pkw-Stellflächen entstehen. Die Zufahrt muss über die Ecke Harzweg/Albert-Schweitzer-Straße erfolgen. Dazu ist eine Ampelanlage oder ein Kreisverkehr notwendig. Rund 16 bis 17 Millionen Mark werden die Sanierung und die Neubauten kosten. In den oberen Etagen der zur Sanierung anstehenden Gebäude sollen Versammlungs- und Tagungsräume, die auch Vereine nutzen, entstehen. Im Frühjahr 2003 könnte nach Meinung von Investoren und Architekten Eröffnung sein.

Gastronomie wird aus Erfahrungen an anderen Orten von den Investoren abgelehnt. Der Einwurf von Stadtrat Christian Amling vom Bürgerforum, ob nicht Mc Donalds dort etabliert werden könnte, wurde als Anregung aufgenommen. "Die Quedlinburgern hätten ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt", sagte Amling. Von Seiten des Investors wurde auch darauf hingewiesen, dass Vorgespräche mit Anbietern erfolgt, auch Kaufverträge vorbereitet sind. Nun müsse aber erst das Votum des Bauausschusses vorliegen, ehe es richtig konkret werden kann.

Stadtrat Friedrich Bremert (CDU) äußerte Bedenken, ob damit nicht eine zu starke Konkurrenz zur Innenstadt entsteht, während sein Fraktionskollege Hasso Storbeck das Projekt grundsätzlich begrüßte. Gerhrad Knauer von der Quedlinburger freien Wählergemeinschaft lehnte dagegen das Vorhaben als unausgegoren ab. Existenzsicherung in der Innenstadt sei für ihn wichtiger, als Neuansiedlungen am Rand, die zur Schwächung des Zentrums führen würden. Stefan Helmholz (PDS) bekannte, schon deshalb dafür zu sein, weil so ein weitgehend ungenutzes Areal aufgewertet wird, das sonst verfällt.

Anfragen von Christian Amling, ob auch ein Kaufhaus und ein Kino möglich wären, erteilte der Investor eine Absage. Zum Stichwort Kaufhaus verwies er auf einen Branchenmix, Kaufhausbetreiber hätten aber für solchen Standort kein Interesse. Beim Kino verwies er darauf, dass viele Betreiber schon Pleite gegangen sind. Bürgermeister Eberhard Brecht (SPD) machte die unterschiedliche Interessenlage deutlich. Die Stadt wolle eine Nutzung des Areals, müsse aber darauf achten, dass die Innenstadt nicht verliert. Quedlinburg habe zudem ein Überangebot an Supermärkten. Konkurrenz sollte es nur zu Standorten außerhalb Quedlinburgs geben.

Der Bauausschuss muss sich nun eine Meinung bilden. Wahrscheinlich zur nächsten Sitzung am 28. August fällt eine Entscheidung, ob das Projekt befürwortet oder abgelehnt wird.