Basketball in Dessau Basketball in Dessau: BVD 93 geht in Insolvenz
Dessau/MZ. - Ein Jahr nach seinem zehnten Geburtstag wird der Basketball Verein Dessau 93 vor Gericht aktenkundig. Der Vorstandsvorsitzende Dirk Haja hat Antrag auf Insolvenz gestellt.
Haja und die übrigen Vorstandsmitglieder sahen keine Möglichkeit mehr, den Schuldenberg des Vereins in Höhe von 16 000 Euro abzutragen. "Unser benötigter Saisonetat beträgt 30 000 Euro. Davon ist etwa die Hälfte nur gedeckt. Inklusive der Schulden müssten wir also noch 31 000 Euro heranschaffen. Das ist bei der wirtschaftlichen Lage in der Region nicht leistbar", erläutert Haja. Um den Regionalliga-Basketball in Dessau erhalten zu können, hat Haja zusammen mit sechs Mitstreitern den BC Anhalt Dessau gegründet und den Vorsitz des neuen Vereins übernommen. Auf diesen wird das Spielrecht des BVD übertragen, was die Statuten des Deutschen Basketball Bundes gestatten (Paragraph 17 der Spielordnung). "Das ist möglich", bestätigt Fritz-Joachim Jauckus, Geschäftsführer des Basketball-Landesverbandes diesen Vorgang, der in anderen Sportarten nicht möglich ist. Die Gründe für die Anhäufung von 16 000 Euro Schulden sieht Haja bei seinem Amtsvorgänger, Sebastian Völker und dessen Vorstandscrew. Haja trat 2002 die Nachfolge von Völker an, der sich aus dem Verein zurückzog. "Damals wurde von 4 000 Euro Verbindlichkeiten gesprochen. Doch dann kamen noch offene Rechnungen, Miet- und Gehaltsrückstände hinzu", erklärt Haja. Bei der Lösung des Problems versuchten beide Seiten zusammenzuarbeiten, doch ein vom Alt-Vorstand vorgelegtes Konzept zur Sanierung wurde von den Nachfolgern als unzureichend abgelehnt.
Dadurch blieb, so Haja, nur der Schritt zum Insolvenzgericht. Völker wollte die Aussagen Hajas nicht weiter kommentieren. "Es ist nicht schön für den Dessauer Basketball, und es stimmt mich auch ein bisschen traurig. Aber es gibt ja jetzt einen neuen Verein, vielleicht können sie dort ihre Vorstellungen umsetzen", meinte Völker auf Anfrage der MZ.
Der BC Anhalt Dessau wird weiter in der Anhalt-Arena spielen. Die Vereinsfarben sind blau-orange. Neben Haja gehören noch René Penno und André Bimek dem Vorstand an.
