Basketball Frauen Basketball Frauen: BBV Leipzig bereit für höhere Ziele
Leipzig (dpa - Wer sich nichts Großes vornimmt, kann auchnichts Großes erreichen getreu diesem Motto setzt sich Basketball-Bundesligist BBV Leipzig als Ziel für die neue Saison dieQualifikation für den Europacup. Insgeheim hofft die Vereinsspitzeaber sogar auf mehr: «Warum sollten wir nicht Meister werden?», fragtPräsidentin Monika Seidel. Dazu müsste die Mannschaft von TrainerinCarmen Nastor acht Plätze in der Tabelle gut machen. Denn in derVorsaison kam das Aus nach der ersten Runde der Playoffs gegen denspäteren Meister TSV Wasserburg.
«In diesem Jahr ist die Liga jedoch viel ausgeglichener», meintPeter Maciej, Sportlicher Leiter der «Adler». Nur zu gern würde ermit den Leipzigerinnen zum Höhenflug ansetzen, allerdings muss sicherst erweisen, ob das neue Team flügge ist. Denn in der Sommerpauseflatterten einige schmerzliche Absagen ins Haus. Neben Centerin PetraManakowa lehnte Topscorerin Rebecca Thoresen kurzfristig per E-Maileine Vertragsverlängerung ab. Damit fehlten am Dienstag beimTrainingsauftakt die beiden wichtigsten Spielerinnen der Vorsaison.
Während Manakowa sportliche Gründe zum Wechsel in die ersteitalienische Liga bewogen, folgte die 28-jährige Australierin einemAngebot von Ligakonkurrent Oberhausen, weil ihr norwegischer MannTomas im Ruhrgebiet eine Stelle in der IT-Branche bekam. «Das zeigteinmal mehr, warum wir zum Teil große Probleme haben, Topspielerinnennach Leipzig zu holen und hier zu halten», bedauert Maciej. «Wirwerden aber keinen Aktionismus betreiben, sondern bis Ende Septemberabwarten, wie sich das Team macht.» Bislang stehen sechs Neue imelfköpfigen Aufgebot.
Als großer Standortvorteil erweist sich hingegen die UniversitätLeipzig - gerade im Hinblick auf die jungen Spielerinnen. Weil sichdie 21-jährigen Neuzugänge Katarina Flaserova und Anna Adlerova imnächsten Jahr an der Alma Mater einschreiben wollen, konnten sielangfristig an den Verein gebunden werde. Beide passen perfekt zurStrategie des BBVL: «Wir wollen eine junge Mannschaft kontinuierlichaufbauen», erklärt Maciej.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich fast alle seine Spielerinnenin dieser Saison voll ihrem Sport widmen können. Nur die dreiEigengewächse Susanne Harlfinger, Andrea Krug und Yvonne Schultz,gehen Studium oder Beruf nach. In der Professionalisierung derVereinsstrukturen gibt es jedoch Nachholbedarf. «Wir sindselbstkritisch genug, um unsere Fähigkeiten im Managementeinzuschätzen, auch hier müssen wir ansetzen», meint Seidel. Alseiner der ersten Schritte soll auch ein hauptamtlicher Jugendtrainereingestellt werden.