Ausstellung zu Karl Berthold in Limburg

Limburg - Karl Borromäus Berthold (1889-1975) gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den stilistisch innovativsten Goldschmieden in Deutschland. In der Sakralkunst fertigte er unter anderem 1929 den Bartholomäusschrein für den Frankfurter Dom - 1930 entwarf er dann als überzeugter Nationalsozialist einen Ring für Adolf Hitler mit einem edelsteinbesetzten Hakenkreuz.
Unter dem Titel „Goldschmied für Gott - und den Teufel” beleuchtet eine Ausstellung im Diözesanmuseum Limburg erstmals den künstlerischen Werdegang Bertholds und dessen widersprüchliche Biografie. Im Nationalsozialismus stieg er zum führenden Goldschmied des Reiches auf. Die mit Objekten reich bestückte Schau, die an diesem Mittwoch (5.4.) eröffnet wird, ist bis zum 28. Juni zu sehen.
Nach der Machtergreifung Hitlers entließ der Katholik Berthold als kommissarischer Leiter der Frankfurter Städelschule unter anderem Max Beckmann, der an der Kunstakademie Professor war. Bisher sei Bertholds Karriere in der NS-Zeit weitgehend totgeschwiegen worden, sagt der Limburger Diözesankurator Matthias Kloft zur Ausstellung. Das Bistum Limburg hatte Berthold wegen dessen Rolle als Nazi-Funktionär 1935 kaltgestellt. Ein Altarschrein für den Limburger Dom wurde nur noch in Teilen von ihm ausgeführt. (dpa/lhe)