Ausbildung Ausbildung: Mut und Pep im Haar, eben wirklich schneidig
Weißenfels/MZ. - Blonde Locken, rote Strähnen, schwarze Spitzen - Norman Jedzig aus Weißenfels hat fast täglich fremde Haare beim Wickel. In der Haarmoden GmbH lässt sich der 18-Jährige zum Friseur ausbilden. Schon als Kind konnte sich Norman für regelmäßige Friseurbesuche mit seiner Mutter begeistern. "Ich fand es immer sehr spannend, wie die Frisuren entstanden sind", sagt er.
Der Umgang mit Menschen habe ihm immer besonders gut gefallen. "Die Leute schwatzen so gern beim Haareschneiden", stellt Norman fest. Deshalb steht heute auf jedem Ausbildungsplan neben Damen- und Herrenschnitten, pflegender und dekorativer Kosmetik oder Maniküre auch die Kundenpsychologie. Sie sei ein wichtiger Bestandteil, "weil man wissen muss, ob die Leute reden wollen oder lieber nicht."
Der angehende Friseur hat nicht nur ein Gespür für psychologische Personenanalyse. Er weiß auch, welcher Haarschnitt auf welchem Kopf gut aussieht. "Die Kunden halten ihn hoch", lobt Andrea Sommer, die Geschäftsführerin der Haarmoden GmbH den Azubi. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Bettina Mäurer hat sie bereits große Pläne für den sympathischen jungen Mann im zweiten Lehrjahr. Dieser erntete zu Beginn seiner Ausbildung im Freundeskreis erstaunte Blicke. "Jetzt lassen sie sich alle von mir beraten", erzählt der Lehrling.
Seine Freundin habe zum Beispiel naturgelocktes schulterlanges blondes Haar, das sich hervorragend für tolle hoch gesteckte Frisuren eigne. Norman begutachtet nicht nur Freunde und Verwandte. Selbst Stars wie Techno-Größe Sven Väth und Popdiva Madonna werden einem gedanklichen Haar-Check unterzogen. "Beide haben einen sehr individuellen Typ", sagt Norman bewundernd. Er würde sich mehr Pep und Mut bei der Frisuren-Wahl wünschen.
Um professionell mit Schere und Fön hantieren zu können, studiert er an Übungsköpfen und am lebenden Objekt. Angst vor Patzern hat er nicht: "Ich bin gut geschult."