Ausbildung mit Abitur Ausbildung mit Abitur: Gutes Karriere-Modell

Das Handwerk in Sachsen-Anhalt hat Probleme, fähigen Nachwuchs zu gewinnen. Zum einen sind die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Das heißt, die Bewerberzahlen auf Lehrstellen gehen zurück. Zum anderen nimmt auch die fachliche Qualität der Azubis ab. Jeder vierte Lehrling im Land ist 2014 durch die Abschlussprüfung gefallen.
Um dies zu ändern, muss die duale Ausbildung attraktiver werden. Der Vorstoß von Kammerpräsident Thomas Keindorf, künftig eine Lehre mit Abitur anzubieten, geht in die richtige Richtung. Viele leistungsstarke Schüler wollen nicht nur eine gute Ausbildung, sondern auch Karrieremöglichkeiten - etwa durch die Aufnahme eines Studiums. Tatsächlich werden nicht alle an die Hochschule gehen und einige auch zurückkommen.
Das Modell würde auch jenen jungen Menschen nützen, die Abitur und Studium bisher aus finanziellen Gründen verworfen haben. Mit Abi und Lehre in der Tasche lassen sich berufliche Risiken besser eingrenzen.
In der Schweiz funktioniert das Konzept gut. Das Kultusministerium in Magdeburg sollte daher nicht vorschnell abwinken, sondern ein Pilotprojekt ermöglichen. (mz)
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